Jann / 1989 / Päpstliche Basilika St. Johannes Evangelist Waldsassen / DE

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28.03.2025 20:50
avatar  Montre
#16
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Passende Stimmen auf zwei Manualen zu finden ist nicht einfach. Manche Register klingen in höheren Lagen seltsam, oder werden immer dünner. Die Akustik lässt das Instrument schnell langweilig werden. Man hat immer das Gefühl, man sitzt an einer kleinen Orgel in kleinem Raum. Mit zunehmender Registrierung wird es lauter, aber nicht schöner.
Dann auf den Cresc.-Button gedrückt, eine Akkord gespielt - da kommt auf einmal ein Monster-Sound, der einen regelrecht umhaut (positiv gemeint). Beim 2. Akkord steigt mein altersschwacher Rechner schon aus. Das klingt schon hammermäßig gut.
Volle Pedalregistrierung mit den Koppeln I/P+II/P+III/P pustet alles weg. Ein unglaublicher Sound. Mit voller Registrierung hört man etwas mehr Akustik, aber nach hinten raus wird das Release zweifelsfrei ausgeblendet. Das Instrument ist für mich uninteressant.


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28.03.2025 21:47 (zuletzt bearbeitet: 28.03.2025 22:06)
avatar  Amorosa
#17
Am

Danke lieber Tobias (@Organtob) für deine freundlichen Worte.
Ja, man freut sich, wenn man sich beim Schreiben Mühe gegeben hat, über eine Reaktion.
Herzliche Grüße

Ja,. Wolfgang, ich hatte gehofft und angenommen, dass du testen würdest!
"Manche Register klingen in höheren Lagen seltsam, oder werden immer dünner." Kann ich bestätigen.
Auch deine Anmerkungen über die merkwürdige und für mich ungleichmäßige Akustik.....

"Dann auf den Cresc.-Button gedrückt, einen Akkord gespielt - da kommt auf einmal ein Monster-Sound, der einen regelrecht umhaut (positiv gemeint)......
Volle Pedalregistrierung mit den Koppeln ....pustet alles weg. Ein unglaublicher Sound."

Genau das war auch meine Überraschung 😁🤣
Hammerhart! 💪
Die Orgeln - die 5 Werke - brüllen zusammen unglaublich los 😂

Aber wie oft kann man/ich das brauchen??

Habe noch nicht wieder gelöscht, um es noch ein paarmal auf die Ohren zu bekommen 😁

(Wie findest du die "Schwebungsregister" ?)


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28.03.2025 22:25 (zuletzt bearbeitet: 28.03.2025 22:35)
avatar  Amorosa
#18
Am

Frage: Kennt ihr euch aus?:

Gibt es Orgeln bzw. Samplesets, die sozusagen auf ein solches Crescendo intoniert sind?

Dass die Register nach oben dünner werden....und vielleicht genau darum im Plenum gut verschmelzen??

Gegensatz: Wenn die Höhen spitz oder zumindest zeichnend und kräftig klingen, dann mischen sie sich manchmal zumindest bei Samples überhaupt nicht gut. Irgendwelche Obertone passen dann nicht zusammen und gleichen sich ja digital auch nicht wie teilweise in natura aneinander an.
Dann steht etwas in der Klangmischung dauernd "quer" wie mein Eindruck bei einigen großen Sets z.B. von Inspired Accoustics. Das nervt mich und finde ich sehr unschön.


Aber hier passt es. Die Einzelregister nach oben sind nichtssagend.
Aber sie geben dann zusammen und mit dem wahnsinnig kräftigen Pedal einen unfassbar dichten, wirklich bombastischen Plenums-Sound.

Ist das hier eventuell genau so Absicht?
Weiß da jemand von euch was Genaueres?


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30.03.2025 10:53 (zuletzt bearbeitet: 30.03.2025 10:55)
avatar  Amorosa
#19
Am

In der Tendenz natürlich eine Eigenschaft eher von romantischen und sinfonischen Orgeln....

(Diese Orgel wird ja auch unter "Romantisch" geführt)

Aber keineswegs immer. Und nicht bei jedem Sampleset.

??


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30.03.2025 13:54
avatar  Montre
#20
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Es wird notwendig sein, sich mit dem Registeraufbau einer jeden Orgel auseinanderzusetzen.
Es ist möglich, dass das Ziel des Orgelbauers war, das sich die Stimmen bis hin zum Plenum durchweg gut mischen und kleinere Registrierungen anders gesetzt werden müssen, als es bei anderen Orgeln üblich ist.

Diese Registrierungsanweisung ist ggf. interessant.


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30.03.2025 21:59 (zuletzt bearbeitet: 30.03.2025 22:01)
avatar  Amorosa
#21
Am

Vielen Dank, Montre. Die Registeranleitung ist ja recht süß formuliert. :-)

Ja, ich tue mir bei dieser Orgel auch überraschend schwer, passende, gut klingende Registerkombinationen zu finden. (Bei den anderen Sets, die ich habe, fällt es mir überwiegend leichter.)

In einem muss ich mich korrigieren: Ich "schrub" oben, dass teilweise keine Schwebung zu hören wäre - und das bei einer "romantischen Orgel".
Aber das Register "Schwebung 8' schwebt eben nicht in sich, sondern wird als Ergänzung zu anderen zum Schweben dazu geschaltet.
Das kannte ich so bisher nicht. Gleichzeitig gibt es äußerst wenige mir sonst bekannte romantische Schwebungsregister........

Du hast sicher recht, dass die Ziele der Orgelbauer bezüglich Mischen, Verschmelzen, Tutti......usw. recht verschieden sein können.
Und mir scheint, dass die Samplehersteller vielleicht zwangsläufig dann nochmals Prioritäten bezüglich Obertönen, Nachbereitungen, Mischungsverhältnissen, usw. setzen müssen, was die Gesamtausrichtung des Sets wiederum beeinflusst, verändert.......und sich wohl auch vom Original signifikant unterscheiden kann.
(Wieder was gelernt :-) Dieses für mich etwas merkwürdige Set gibt Anstöße über solches nachzudenken und zu empfinden.)

Danke und Grüße


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30.03.2025 22:19
#22
So

Zitat von Amorosa im Beitrag #21
Aber das Register "Schwebung 8' schwebt eben nicht in sich, sondern wird als Ergänzung zu anderen zum Schweben dazu geschaltet.
Das kannte ich so bisher nicht.

Welche Orgeln spielst du sonst (VPO und PO)? Denn ein in sich schwebendes Register bräuchte zwei Pfeifenreihen. Das ist mir bislang nur an wenigen Orgeln, v.a. amerikanischen begegnet. Dort dann gern durch ein "II" (römisch zwei) dahinter gekennzeichnet. Oder es müsste in sich furchtbar verstimmt sein, was dann kein schöner Klang mehr wäre. Ansonsten an deutschen und französischen Orgeln sind es halt meist Vox Coelestis (i.d.R. überschwebend) und Unda Maris (i.d.R. unterschwebend), die man zusammen mit anderen Registern zieht.


Zitat von Amorosa im Beitrag #21
Und mir scheint, dass die Samplehersteller vielleicht zwangsläufig dann nochmals Prioritäten bezüglich Obertönen, Nachbereitungen, Mischungsverhältnissen, usw. setzen müssen, was die Gesamtausrichtung des Sets wiederum beeinflusst, verändert.......und sich wohl auch vom Original signifikant unterscheiden kann.

Gut möglich. Deswegen sind es ja auch virtuelle Orgeln oder Modelle echter Orgeln. Ich habe mich noch nie der Illusion hingegeben, dass es wie in der Kirche klingen müsse. Das ist ein bisschen wie die Magie eines Kinofilms. Man weiß, das ist nicht echt, lässt sich aber doch drauf ein und sich "verzaubern". Gleichwohl ist klar, dass eine Mindestanmutung an Echtheit da sein muss, sonst verfliegt der Zauber 😉


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01.04.2025 20:49
avatar  Amorosa
#23
Am

Lieber Soubasse,

danke für deine prima Erläuterung. Du hast natürlich völlig recht!

Ich kenne mich bei romantischen Orgel viel zu wenig aus.
Und wie du sagst: an den nicht allzu zahlreichen realen romantischen Pfeifenorgeln waren diese Register für meinen Geschmack ZU stark verstimmt, sodass ich sie bei meiner eingeschränkten Literatur auch nicht verwendete.

(Was mich bei diesem "romatischen" Sampleset auf die Schnelle verwirrte, war, dass es weder ausdrücklich Vox Coelestis noch Unda Maris gibt. Das einfach "Schwebung" genannte Register ist zu den anderen 8'ern (insbesondere den "Streicherartgen") aber fein und schön brauchbar.)

Danke nochmals und herzliche Grüße


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03.04.2025 19:16
avatar  Amorosa
#24
Am

So der Platz im Orgelrechner ist wieder frei.

Die über 100-Register-Crescendo-Walze klingt auch bei 6-Kanal-Verteilung des 4-Kanal-Sets wie eine brüllende, fast geschlossene Wand, trotz tollem Fundament.

Hab's nochmals mit der Caen (SP) verglichen, die bei Tutti ähnlich beeindruckend Schub gibt, aber doch viel differenzierter und transparenter wirkt.

Bei ganz deutlich künstlerischeren, hochwertigeren Einzelregistern!

Mein persönliches Urteil (es kann ja jeder anders hören und empfinden): Das Set ist einfach nicht gut genug für den doch stolzen Preis.

Beruhigt 😉


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03.04.2025 22:33 (zuletzt bearbeitet: 03.04.2025 22:34)
avatar  Montre
#25
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Ich glaube, nach einer gewissen Ausprobierzeit würde ich es auch geschenkt nicht lange nutzen. Es klingt für mich einfach langweilig und die Akustik seltsam.


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05.04.2025 17:57
avatar  Amorosa
#26
Am

Ja, wenn man einen Grundstock an Sets verschiedener Stilrichtungen hat, ist eher Aufräumen angesagt.

Aber nicht ein Mäßiges für knapp 800€ Sondervermögen!


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05.04.2025 21:40 (zuletzt bearbeitet: 06.04.2025 18:17)
avatar  Montre
#27
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Ein neues Set muss sich von meinen vorhandenen Sets abheben. Sonst ist es für mich rausgeschmissenes Geld.
Ich möchte alle dazu animieren, das Set auszuprobieren. Vielleicht entspricht es eurem Geschmack. Es wäre nicht das erste mal, das jemand was gefällt, was mir nicht zusagt.


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09.04.2025 11:24
avatar  Amorosa
#28
Am

Das stimmt und darf ja gerne so sein!

Doch es gibt schon ein paar obektive(re) Kriterien bei der Beurteilung von Samplesets.

Und sehr oft gilt zu "Einführungspreisen" und sonstigen Rabatten:
"Irrglaube vieler Kunden: Wer sparen will, sollte keine reduzierten Produkte kaufen" (Artikel focus.online)


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