Erstellung von Begleit-MP3s für Chöre über Hauptwerk

29.04.2025 11:58
#1
Ne

Liebe HW-Gemeinde,
heute mal eine unkonventionelle Frage.

Es geht um Begleit-Mp3s für Chöre, wenn sie in anderen Umgebungen als im Probenraum singen (Altenheim, open-Air ohne Stromanschluss fürs Digitalpiano, etc.).

Warum kein Digitalpiano? Ich bin als Chorleiter dann eher am Instrument dran als an den Sängern und bin mit dem Dirigat sehr eingeschränkt, da ich ja Klavier spiele. Einen separaten Pianisten / Korrepetitor kenne ich nicht bzw. könnte sich der kleine Verein auch nicht leisten. Ausserdem entfällt der Transport des Instruments, welches immer aufwändig ist und Organisationsaufwand für eine 2. Person fürs Tragen beinhaltet.

Audio-Aufnahmen meines häuslichen Flügels habe ich auch verworfen: auch wenn die Stimmung des Instruments im Original super ist, klingt die Intonation bei einer Aufnahme nicht so toll, der Klang ist verwaschen und mein Raum hat eine ausgeprägte Eigenakustik (Kurze Nachhallzeit). Klingt aus meiner Sicht bei einer Chorbegleitung über Bluetooth-Box nicht so cool.

Was ich nun mal ausprobiert habe. Über Hauptwerk ein Stück eingespielt und als MIDI gespeichert. Dieses MIDI-File in meinem Notensatzprogramm importiert und mit dem dortigen Pianosound abgespielt. So ist erstmal die Harmonisierung, der Klang und die Intonation OK.

Siehe dazu auch ein Bild:
Bild entfernt (keine Rechte)

Was nicht so toll ist: Das einzige Hilfsmittel zur Synchronisation ist die Abfrage des Notenprogramms, welcher Notenwert die kürzeste von mir angeschlagene Note repräsentiert (Viertel, Achtel, Sechzehntel, usw). Die Aufnahme wird "willkürlich" im Taktschema angezeigt, kleine Ungenauigkeiten automatisch zum nächstpassenden Punkt verschoben.
Ebenso stört etwas, dass MIDI sofort Pausen einfügt, wenn ich die Taste meiner Konsole loslasse. Dies ergibt dann einen unschönen, "hopsigen" Stakkato-Sound beim Abspielen.

Hat jemand ebenso mal in diesem Bereich geforscht? Habt ihr gute Vorschläge, Dinge, an die ich noch gar nicht gedacht habe?
Ich habe jetzte mal paar sehr kurze Noten verlängert (Noten verlängert, nachfolgende Pausen verkürzt oder entfernt). Ich will aber da auch nicht so viel Zeit verbraten, um die MIDI-Aufnahme in ein 4/4-Korsett zu pressen. ich habs versucht, aber das klang dann richtig gecrasht... Cool wäre auch eine Synchronisation, so dass ich z.B. bei der HW-Aufnahme schon den 4/4-Takt hätte und dort schon das Rhythmuskorsett meiner MIDI-Aufnahme übergestülpt werden könnte.
Toll wäre ebenso, wenn ich MIDI in mehreren Ebenen / Layern übereinanderlegen könnte (also z.B. Ebene 1 Melodie / Ebene 2 eine zweite Stimme / Ebene 3 Arpeggios die ich nach dem Harmonieschema improviere - hierbei hätte ich ja die ersten beiden Ebenen schon im Notensatzprogramm drin, müsste also nur die Ebene 3 selbst einspielen). Aber da traue ich mich gar nicht ran, eben wegen der fehlenenden Synchronisationsmöglichkeit ...

LG Michael


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29.04.2025 12:02 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2025 12:04)
#2
Ne

was mir nach dem Abschicken noch einfiel: Gibt es nicht ein kostenloses Grand-Piano-Sampleset, welches ich in HW laden kann und das Audiofile gleich dort abspeichern kann?


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29.04.2025 13:08 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2025 13:27)
avatar  Amorosa
#3
Am

Hallo Michael,

jede komplizierte Methode ist auf Dauer vermutlich in deiner Situation nicht praxisgerecht, lenkt ab.... und macht wahrscheinlich keinen nachhaltigen Spaß.

(Ich selbst käme auch mit Formatumwandlungen nicht zurecht - und will es auch nicht, damit meine knappe Zeit zu vergeuden 😉)

So habe ich gerade dieses neue Gadget gekauft, aber noch nicht ausprobiert:

https://www.amazona.de/korg-pianorec-rec...-digitalpianos/

Geht natürlich auch über den Ausgang von Hauptwerk.....
Nur Smartphone anschließen. Angeblich fertig.


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29.04.2025 18:18 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2025 18:20)
avatar  Montre
#4
avatar

Zitat von Neithard im Beitrag #2
was mir nach dem Abschicken noch einfiel: Gibt es nicht ein kostenloses Grand-Piano-Sampleset, welches ich in HW laden kann und das Audiofile gleich dort abspeichern kann?

Kostenlos nicht, aber Pianoteq kann ich (mit einer anschlagdynamischen Klaviatur) wärmstens empfehlen.


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06.05.2025 00:09
#5
Ne

Danke Amorosa. Von dem Korg Pianorec habe ich noch nichts gehört bisher. Hast du es mittlerweile schon mal getestet?
Ich hab mal die Liste der unterstützten Handys geschaut - die hört bei iPhone 13 auf - ich habe nen 12er ...
Ich versuche gerade mir vorzustellen, was da eigentlich in dem Viereck drin ist. Im Grunde müsste ich doch direkt aus dem Kopfhöreranschluss ins Handy reingehen können, oder? Ist wahrscheinlich nur ein einfacher Adaptor von Cinch zu USB ...?!

Danke Wolfgang für den Hinweis zu Pianoteq - kannte ich auch noch nicht bisher.
Da könnte ich ja mal die Free Version testen, einige tiefe und hohe Tasten sind da deaktiviert und nach 20 Minuten muss man das neu starten, aber fürs Einspielen von Begleitdateien könnte das ggf. ausreichend sein ...
Wie kann ich da eine Aufnahme machen? Ich schließe ein Keyboard über MIDI an den Rechner an? Die Audioaufnahme kann aus Pianoteq gestartet werden (ähnlich wie bei Hauptwerk) oder müsste ich ein Aufnahmeprogramm (z.B. Audacity) mitlaufen lassen für das Recording?

Von einem Freund habe ich noch die Info bzgl. der App "Jamzone" erhalten. Da gibt es einen sehr großen Pool an Songs, von denen man sich einzelne Spuren abmischen kann. Ist aber nicht ganz billig und die speziellen Lieder, die ich brauche wird es vermutlich in der "Main-Stream-Datenbank" nicht geben, fürchte ich.

Ich bleib dranne ...


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06.05.2025 08:24 (zuletzt bearbeitet: 06.05.2025 08:27)
avatar  Amorosa
#6
Am

Hi, @Neithard,
ja, ich habe getestet und es ist haargenau das, was ich mir wünschte.
Das Kästchen ist wohl - ich kenne mich nicht aus - ein Wandler, der Analog in "Dickital" schmodelt. Denn ich kann in verschiedenen Video- und Audio-Apps die Signale verwenden. Es ist auch ein Ein- und Ausschalter dran für das winzige eingebaute Mikrophon.
Die Aussteuerung wird nur am Kopfhörerausgang der Soundkarte vorgenommen. Das Mikro kann und wird gar nicht ausgesteuert, aber es funktioniert so wie man will.
Das ist so niederschwellig (den Ausdruck von @Großbordun werde ich nun wieder und wieder verwenden), dass ich es in dieser Kombination ohne globige Geräte, Aufbau von Mikrophonen und Aussteuerungsgedöns am Computer schon genial find.

Die Kombi machts.

Der Gerät erhält von mir 6 von 2 Sternen. ;-)

(@Montre macht doch gerne mal Rechnungen auf: Wenn ich das Dings 5 mal im Jahr verwende und dabei jeweils 1 Stunde Computer- und Aufbaugedöns spare und für mich einen Mindestlohn von 15 Euro ansetze, dann hat es sich nach dem ersten Jahr amortisiert, In 8 Jahren habe ich dann sogar.......ticker, plimplim......624,25 € gewonnen, weil ja bei mir noch die MwSt dazu kommt. Das ist beachtlich und kann ich dann in rückwärtige Lautsprecher investieren :-))
Das Preis-Leistungsverhältnis ist damit exakt 7 zu 1, äh. 1 zu 7 .... :-) Genial! )

PS: vermutlich gehen viel mehr Handys damit als auf der Liste. Ich habe ein 2 Jahre altes Pixel und PianoRec wurde namentlich augenblicklich erkannt und kann in den ganzen Apps verwendet werden. Müsste man wohl im Einzelfall probieren.


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