Bei der Verteilung der Register auf Lautsprecher ist Hauptwerk momentan noch sehr begrenzt. Dadurch, dass es nur vier Perspektiven gibt und damit nur acht Kanäle bzw. 4 Stereo-Paare möglich sind, hat man nicht vielen Möglichkeiten, das große Spektrum an Registern auf viele Lautsprecher aufzuteilen.

Man kann zwar jede der Perspektiven auf eine Vielzahl von Lautsprechern verteilen, aber das ist nur eine Duplizierung eines Stereo-Paares auf weitere Lautsprecher. Inwieweit habt ihr da Ideen, den Klang zu verbessern?

Bei heutigen Sets gibt es bis zu acht Kanäle, die man auf vier Stereo-Paare verteilen kann, aber das entschärft ja nicht die Klangungenauigkeiten, die bei vielen aktiven Registern entstehen.

Es kommen immer wieder Fragen auf, ob der Hauptwerk-Klang gleich gut ist, wie bei der originalen Orgel. Die einfache Antwort u.a. von Piotr Grabowski: Nein. Das ist nur eine Annäherung an das Original.

Das Original gibt die Klänge über jede einzelne Pfeife in den Raum ab, wobei der Ton ggf. schon von benachbarten klingenden Pfeifen beeinflusst wird.

Hauptwerk muss die Einzeltöne für jede Perspektive zu einem Gesamtklang berechnen. Das Ergebnis dieser Berechnung wird uns durch eine Papp-Membran im Lautsprecher zu Gehör gebracht.

Trotzdem ist es schon beachtlich, was mit Hauptwerk machbar ist. Mir stellt sich die Frage, ob der Unterschied von einer Vier- auf Acht-Kanal-Lösung genauso signifikant besser ist, wie von zwei auf vier Kanäle? Ab welcher Raumgröße macht eine Sechs- oder Acht-Kanallösung Sinn?

Gestern Abend habe ich die Mehrkanal-Anleitung um das Kapitel Das Feintuning für mehrere Ausgabekanäle ergänzt, die eine passende Idee beinhaltet. Nach dieser Erkenntnis macht es Sinn, so viel Stereo-Paare zu haben, wie es Perspektiven in Hauptwerk gibt, also max. vier Perspektiven (= acht Kanäle).

Im Rank voicing kann man für jedes Register bzw. für jede Pfeife (die Regler unten) festlegen, zu welchem Anteil die Pfeife in welcher Perspektive zu hören sein soll. Damit kann man theoretisch beliebige Raumanpassungen realisieren und für sich die optimale Klangverteilung einrichten.