Wo ist der.virtuelle "Lieblingshörplatz" bei Mehrperspektivensamplesets?

16.05.2024 18:43
avatar  Amorosa
#1
Am

In 2 Wochen Krankheitsfreistellung habe ich ausführlich immer wieder probiert, "wo" mein Hörplatz bei 6-Kanal-Wiedergabe bzw. in welcher Perspektivenmischung für mich das Optimum liegt.

Ich denke, es könnte virtuell grob ein gleichschenkliges Dreieck aus jeweiliger Orgelbreite zu Entfernung vom Orgelprospekt sein.

Das bedeutet, ich will die Pfeifenansprache noch hören, ein bisschen vom c/cis-Ladeneffekt, aber genauso die Mischung und Verschmelzung der Pfeifenklänge, als auch den rundum umgebenden (kürzeren) Hallraum der nahen Wände...
... und wegen der höheren Entfernungen und dem dadurch großen Predelay die Reflexionen vom anderen Ende der Kirche im Rücken.

Erst dadurch ergibt sich für mich ein befriedigendes Gesamtklangbild.


 Antworten

 Beitrag melden
16.05.2024 18:51
avatar  Amorosa
#2
Am

Das bedeutet, ich darf keine der in fortgeschrittenen Samplesets vorhandenen Perspektive übertreiben.

Betone ich Semidry/Direkt zu sehr, wird es etwas metallisch und der c/cis-Ladeneffekt kann nerven.

Betone ich die mittlere Perspektive zu sehr, habe ich zwar die gewünschte Verschmelzung der Pfeifen, aber schon zu viel Hall und - wenn nicht optimal gesampelt- zu viel Mulm bei zu wenig Durchhörbarkeit.

Mit zu viel Rears rückt die Orgel immer weiter weg und hat mit der Spielerperspektive nichts mehr zu tun.


 Antworten

 Beitrag melden
16.05.2024 18:58
avatar  Amorosa
#3
Am

Weil gerade von den Trakturgeräuschen die Rede war:
Bei kleineren "althistorischen" Orgeln mische ich etwas Geräusche in die Direktperspektive. Bei neueren und größeren Orgeln nicht.

In die anderen virtuellen Hörpositionen gehören meiner Meinung nach die Trakturgeräusche eher nicht, da man sie zum Glück auch meist in einiger Entfernung vom Orgelprospekt in natura auch nicht hört.

Ich lade sie darum gar nicht.

Wie denkt bzw empfindet ihr darüber?


 Antworten

 Beitrag melden
16.05.2024 22:53
avatar  Montre
#4
avatar

Trakturgeräusche bei älteren Orgeln sind für mich ein unschöner Mangel. Die lade ich bei keinem Sampleset. Manche brauchen das Geklapper aber, um das Gefühl zu haben, an einer echten Orgel zu sitzen. McVeigh braucht das wahrscheinlich mit seiner Romsey ;-)


 Antworten

 Beitrag melden
17.05.2024 10:15 (zuletzt bearbeitet: 17.05.2024 10:17)
#5
avatar

Ja die Mechanik kann schon nerven. Wir haben hier auch eine Orgel, da klappert die Traktur teilweise lauter als die Töne. Beim loslassen schlägt das Ventil auch hörbar zurück. Vor allem die großen Ventile vom Pedal machen richtig Lärm. Dazu noch das Pedal selbst... Neben der Musik hört sich das an, als gerade Möbelpacker hinter der Orgel arbeiten.... 😅

Bei einer anderen Orgel nervt der Barkerhebel. Dieser erzeugt beim Arbeiten ein seltsam typisches Geräusch, vor allem an Spieltisch hörbar. Im Raum eher nicht.

Naja und wenn ich in der Marktkirche den sanften 8" spiele, dann muss man sich konzentrieren um diesen zwischen Gebläse und Mechanik noch zu hören und spätestens dann ist die Grenze des zumutbaren überschritten...


 Antworten

 Beitrag melden
18.05.2024 16:31
#6
Or

Interessantes Thema!
Ich bevorzuge einen „authentischen“ Hörplatz, also als würde man als Zuhörer an dem Platz im Raum(Kirche/Konzertsaal) sitzen an dem das Instrument „bestmöglich“ zu hören ist.
Der Platz am Spieltisch ist, zumindest wenn dieser nicht beweglich im Raum positionierbar ist, in der Regel zum hören eher suboptimal, die Balance der Werke untereinander ist oft nicht gegeben und der Höreindruck hat mit dem Instrument im Raum nicht viel zu tun.
Hier muss sich also jeder selber die Frage stellen, was einem persönlich wichtiger ist: das „authentische“ Spielgefühl, oder der „authentische“ Klang des Instruments im Raum.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!