„Günstige Alternative zur üblichen Pedal-Midifizierung“

22.04.2024 15:46
#1
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„Günstige Alternative zur üblichen Pedal-Midifizierung“

Da ich hier neu bin, erst einmal herzliche Grüße an alle.

Ich wollte mein Pedal midifizieren, hab aber keine Ahnung vom Programmieren, Arduino usw… Und da das Orgeln bei mir nur Hobby ist, sollte alles so billig wie möglich sein. Die typischen Midifizierungs-Sets kamen daher auch nicht in Betracht.

Hier meine Lösung für das Problem, die immerhin schon funktioniert. Bestimmt hat jemand noch Verbesserungsvorschläge?

Bei meinem Midifizierungs-Prokekt bin ich so vorgegangen:

Ab und zu gibt es z.B. bei Kleinanzeigen alte Orgeln „zu verschenken, defekt, an Selbstabholer“. Da hab ich auch mein 30-Tasten-Pedal mit Spieltisch und Boxen her. Der Vorbesitzer war froh, dass ein Verrückter ihm den Schrott abgeholt hatte.

Für die Midifizierung brauchte ich ein MIDI-fähiges Kinder-Keyboard mit mindestens 30 Tasten und möglichst OHNE Anschlagsdynamik: Fieser Sound ist egal, da man den eh abklemmt, man braucht nur die MIDI-Signale, die die Platine sendet. Solche Keyboards gibt es auch bei Kleinanzeigen „zu verschenken“ oder zwischen 10,- EUR und 40,- EUR gebraucht oder wenn man im Kinderzimmer unter den LEGO-Steinen sucht. Hauptsache MIDI und mindestens 30 Tasten, egal wie groß.

Man kann das auch neu ab 50,- EUR kaufen, aber dann hat es wohl Anschlagsdynamik. Mit Anschlagsdynamik müsste man doppelt so viele Stellen löten, also doppelt so viele potenzielle Fehlerquellen und doppelte Materialkosten… Ich weiß auch nicht, ob es überhaupt mit Anschlagsdynamik geht (2 Kontaktpunkte pro Ton). Ich hatte jedenfalls ein Keyboard ohne Anschlagsdynamik (nur 1 Kontaktpunkt pro Ton) und damit funktionierte es.

Weiteres Zubehör:
30 Mikroschalter (falls das Pedal 30 Tasten hat), gibt es für ca. 0,90 EUR pro Stück im Elektronik-Shop;
10 bis 20 Meter isolierter Klingeldraht vom Baumarkt (Durchmesser vom Kupferkabel 0,5 bis 0,6 mm; Kosten 4,- EUR bis 8,- EUR);
ein Paket kleine Lüsterklemmen (Kosten 10,- EUR)
Lötzinn, Bastelkleber, ein paar Holzleisten und Schrauben;
Werkzeug mit Lötkolben usw., am besten auch mal ein Löt-Tutorial schauen, hat mir sehr geholfen;

Kinder-Keyboard ausschlachten und Tastatur entfernen; Jeder Ton hat da auf der Platine einen eigenen Schaltkreis, der durch Drücken einer Taste bei den Kontaktpunkten auf der Platine geschlossen wurde. Die Tasten mit den Gummimatten darunter entfernt man, bis die Platine blank ist und man auch die Kontaktpunkte für jeden Ton und alle Leiterbahnen für die Töne sieht. Die Leiterbahnen sind ja eigentlich nichts anderes, als die elektrische Traktur von der Taste bis zum Tonerzeuger.

Dann muss man mit dem Klingeldraht zu jedem Ton den betreffenden Schaltkreis überbrücken: Leiterbahnen verfolgen und an den dort sowieso schon vorhandenen Lötpunkten den Draht zum Überbrücken drauflöten. Damit bindet man also das Pedal ein in die elektrische „Traktur“ des Kinder-Keyboards. Das Pedal ist dann „midifiziert“ und kann über den USB- bzw. MIDI-Anschluss des Keyboards an den PC angeschlossen werden.

Es versteht sich von selbst, dass man nicht mit Elektrik hantieren sollte, wenn man nicht weiß, was man tut. Also bitte die üblichen Sicherheitsvorkehrungen beachten. Der Schwierigkeitsgrad ist wohl etwa vergleichbar mit Modellbau-Eisenbahnern, die auch mal zum Lötkolben greifen, ohne gleich einen Elektriker kommen zu lassen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei mir hat es auch als Nicht-Elektriker problemlos geklappt.

In jeden Ton-Schaltkreis einen der 30 Mikroschalter einlöten, damit man den Ton jetzt spielen kann, wenn der Mikroschalter betätigt wird. Dann nur noch den jeweils richtigen Mikroschalter an die jeweilige Pedaltaste dranbasteln. Als Zwischenstation zur Ordnung des Kabel-Chaos kann man die Lüsterklemmen benutzen. Und immer schön jeden Ton an den Kabeln mit Klebezetteln beschriften, sonst wird man wahnsinnig.

Bei den Keyboards sind normalerweise immer 8 Töne zu einer Einheit auf der Platine so zusammengefasst: Wenn man den einen Pol „X“ und den andere Pol „Y“ nennt, sähe die Verkabelung einer solchen 8er-Einheit z.B. so aus:
Ton 1 = X1, Y1
Ton 2 = X2, Y1
Ton 3 = X3, Y1
Ton 4 = X4, Y1
Ton 5 = X5, Y1
Ton 6 = X6, Y1
Ton 7 = X7, Y1
Ton 8 = X8, Y1
… hört sich schwierig an, war aber ganz einfach. Man muss sich nur die Leiterbahnen auf der Platine genau anschauen, dann wird es klar, wo man die Töne löten muss. Man verlötet das einfach genau so, wie die Leiterbahnen auf der Platine sind. Das kann man mit bloßem Auge erkennen. Man erhält dann pro 8er-Einheit einen Kabelbaum z.B. mit 8 grünen Kabeln (X1 bis X8) und mit nur einem gemeinsamen blauen Kabel an dem alle 8 Töne dranhängen (Y1).

Hinweis: Mikroschalter haben 3 Kontaktpunkte, die sogenannten „Nupsis“. Je nachdem, an welche 2 Nupsis man den Draht anlötet, wird entweder der Stromkreis geschlossen ODER geöffnet, wenn man den Mikroschalter betätigt. Also am besten erst an einem Schalter ausprobieren. Ich hatte erst alle 30 Schalter an die falschen Nupsis angelötet und dann spielten alle 30 Pedaltöne gleichzeitig, nur der Ton nicht, den man gedrückt hat. Eine völlig neue Art des Musizierens, vorausgesetzt, man hat 30 Füße! Jetzt läuft alles aber korrekt.

Die Schalter baut man dann so ans Pedal, dass der Hebel vom Schalter sich vom Schalter wegdrückt, wenn man das Pedal tritt. Damit stellt man sicher, dass man die Schaler nicht aus Versehen kaputt tritt, wenn man zu fest auf das Pedal tritt. Auf diese Art spielt man dann mit dem Pedal das Keyboard. Es ist eigentlich nichts anderes als eine elektronische Koppel vom Pedal (über die Mikroschalter) ans Manual (das ausgeschlachtete Kinder-Keyboard), womit das Pedal dann MIDIfähig wird. Der Sound-Chip des Keyboards wird nicht benutzt, nur die MIDI-Signale des Keyboards. Man kann und sollte daher ruhig die Kabel zu den Boxen abklemmen oder durchschneiden, die in das Kinder-Keyboard eingebaut sind.

Das Pedal bietet Platz genug zum Anbringen der Mikroschalter. Bei mir kam das so aus, dass man die Schalter in stehender Position innen am Kopfende des Pedals aufkleben konnte und zur Sicherheit auch nochmals von oben mit einer darüber liegenden mit Filz gepolsterten Holzleiste verschrauben und fixieren konnte. Da wackelt wirklich gar nichts mehr.

Jedes Pedal-Ende hatte noch kleine Winkel aus Metall angeschraubt (aus der früheren Orgel) und die Schalter konnte man so anbringen, dass die Metallwinkel mit den Schalter-Hebeln in Kontakt sind. Die Schalter sind unbeweglich fixiert, nur die Pedal-Enden bewegen sich zu den Hebeln der Schalter. Da jedes Pedal wohl etwas anders ist, braucht man hier etwas Kreativität. Aber darum geht es uns ja auch bei solchen verrückten Bastelspaß-Projekten.

Damit läuft dann schon mal das Pedal per MIDI ohne Programmieren und für ca. 100,- EUR.

Registrieren per MIDI:
Auf die gleiche Art – ohne Programmieren – kann man aber auch echte Holzregisterzüge mit schicken gedrechselten Schubladen-Griffen MIDIfizieren. In der Orgelsoftware weist man dann eben diese weiteren MIDI-„Töne“ nicht den Tonhöhen-Informationen zu, sondern den Infos „Register XY an“ für „Taste XY gedrückt“ und Register XY ab“ für „Taste XY wieder losgelassen“, aber eben nur für genau dieses überbrückte Keyboard. Die anderen Keyboards braucht man ja noch als Manuale. Per DAW funktioniert das auf jeden Fall, weil man da ja jeder Tonspur ein Register und ein bestimmtes Keyboard zuweisen kann. Müsste doch auch in GrandOrgue gehen? Hab ich in GrandOrgue aber noch nicht gemacht. Vielleicht hat jemand Ideen dazu?

Registrieren per Shortcut/Holzregisterzug:
Man kann auch einfach per Mausklick registrieren. Wie das in GrandOrgue geht mit gebastelten Holzregister-Zügen, kann man in meinem kleinen Filmchen sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=_CGaQUTfgPY

Zum Thema Pedal hab ich leider noch keinen Film gemacht. Daher die obige etwas ausholende Beschreibung.

Wie gesagt, das fertig midifizierte Orgelpedal hatte dabei nur 100,- EUR gekostet, man lernt was über Orgelbau und elektrische Traktur, man muss nichts programmieren und man geht seiner Frau nicht so sehr auf die Nerven, wenn man bastelt.
Meine Mikroschalter machen ein ganz leises Klick-Geräusch, dass mich aber nicht stört. Mechanische Orgeln haben ja auch Trakturgeräusche. Wen das aber trotzdem stört, der müsste evtl. leisere Schalter suchen. Ist bestimmt interessant, den Verkäufer vom Onlineshop ins Warenlager zu schicken mit dem Auftrag, die Dezibelwerte und Frequenzbänder der verschiedenen Schalter zu ermitteln :)

Bin gespannt, ob jemand zum Thema „Günstige alternative Pedal-Midifizierung“ Erfahrungen hat.

Ich wäre für alle Anregungen dankbar.

Freundliche Frequenzen sendet die Jericho-Posaune 64`


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22.04.2024 18:18
#2
So

Herzlich willkommen hier im VPO-Forum!

Auf deine Idee bin ich in der Gestalt auch noch nicht gekommen. Aber klar, so kann man das machen. Etwas vergleichbares habe ich auch mal gemacht, allerdings für ein Manual. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Controller des Keyboards standardmäßig auf MIDI-Kanal 1 sendet. Wenn du nur das eine im Einsatz hast, passt das ja. Wenn du jetzt jedoch auch noch Register oder Manuale so midifizierst, könnten sich evtl. mehrere Geräte auf dem selben Kanal drängeln. Da musst du dann, falls das in GO oder HW Schwierigkeiten macht, ggf. den "Schalter" für die Kanaleinstellung funktionsfähig halten.

Als Schalter hätte ich mit meinem heutigen Wissensstand jedoch Reedschalter genommen, statt Mikroschalter. Aber gut jetzt bist du fertig und es funktioniert. Vorteil Reed-Schalter: berührungsloses und beinahe lautloses Schalten. Von der Logik her könntest du den genauso wie in deiner Lösung einbauen.

Über Mikroschalter hatte ich in einem anderen Zusammenhang mal nachgedacht. Aber die zu befestigen fand ich mehr als fummelig. Hab es dann gelassen.

Das mit den 8er-Gruppen, die du beschrieben hast, ist eine Matrix-Schaltung. MIDI-Keyboards, aber auch PC-Tastaturen, funktionieren i.d.R. so. Man hat häufig eine 8x8 oder bei Pedal 8x4 Matrix, die dann "gescannt" wird. Aus der Kombination X/Y, wie von dir beschrieben, weiß dann der Mikrocontroller, welche Taste gedrückt wurde. Wie Koordinaten auf einem Schachbrett.

So autodidaktisch wie du unterwegs bist, ist aber auch Arduino keine unlösbare Aufgabe für dich. Wenn du das mal ein bisschen verstanden hast, Unterstützung bekommst du hier im Forum, kannst du anschließend noch viel mehr und viel unkomplizierter umsetzen.

Ich habe mir vor einiger Zeit ein Arduino-Starterset (ein Arduino plus Steckbrett und ein Sammelsurium an LEDs, Tastern, Widerständen und sonstige Bauelementen) besorgt und mit einem Tutorial einfach mal losgelegt. Falls du das vorhast: kaufe einen originalen Arduino, keinen China-Nachbau. Letztere bringen möglicherweise Herausforderungen mit sich, die man als Anfänger nicht gebrauchen kann. Bei Kleinanzeigen gibt es Arduinos zu hauf zu günstigen Preisen.


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22.04.2024 19:59
avatar  Montre
#3
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Auch von mir ein herzliches Willkommen! Danke für deine ausführliche Beschreibung!


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23.04.2024 11:28
#4
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Vielen Dank für die tollen Rückmeldungen!

Das motiviert mich ja jetzt doch irgendwie, es mal mit Arduino zu versuchen und bei neuen Projekten da mal etwas zu investieren.

Beim Projekt „Pedal“ ging es mir ja eher darum, bis zum Anschlag auszureizen, wie tief man die finanzielle Messlatte für eine Pedal-Midifizierung legen kann mit einfachsten Mitteln, so dass das auch der Orgelschüler ohne Geld und ohne technische Ahnung, aber evtl. mit etwas elterlicher Hilfe hinbekommt. Ganz ohne Bastelerfahrung gehts natürlich auch nicht. Aber dieses Forum zeigt ja, zu welchen Leistungen einen die Liebe zur Orgelmusik bringen kann.

GrandOrgue leistet da schon mal einen tollen Beitrag. Der Familien-PC und MIDI-Keyboards dürften heute auch nicht mehr das Problem sein. Der kostenmäßige Flaschenhals ist das Pedal, wenn man die tollen Sample Sets spielen will. Guter Orgelsound ist schon wichtig. Und die schwierigste Hürde dürfte die Midifizierung sein, nachdem man sich umsonst ein Pedal aus einer defekten Orgel besorgen konnte.

Der Tipp mit den Reedschaltern ist klasse. Aber wie geht das denn dann? Man muss doch dann nicht nur die Reedschalter kaufen, sondern auch die hoffentlich/eventuell geeigneten Magnete kaufen und auch die irgendwie festmachen, also fast schon so wie beim offiziellen Midifizierungs-Set.

Wäre das nicht doch teurer und hätte noch mehr potenzielle Fehlerquellen? Ich wollte ja mal zum Spaß den Kosten-Limbo tanzen und schauen, wie tief ich runter komme… Wie viel Geld man in anderen Projekten so versenkt hat, wollen wir mal lieber nicht ausrechnen… Ich verbuche das lieber als „Investition in Qualitätszeit“. Holzleim statt Kino-Popcorn.

Die Mikroschalter konnte ich relativ einfach anbringen, nachdem ich auf die Idee gekommen war, immer mehrere davon auf einen Pappstreifen im richtigen Abstand zu kleben direkt eingepasst bei den Pedal-Enden. Dann kann man die bequem wieder mit zum Tisch nehmen und da verlöten. Wichtig ist die Holzleiste, die man dann von oben über die Schalter-Reihen verschraubt und die alles festhält. Das war jetzt aber auch keine Quantenmechanik (lustiges Wort bei Thema Pedal…).

Die Sache mit den Reedschaltern werde ich aber bestimmt nochmal ausprobieren.

Vielen Dank!


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23.04.2024 14:12
#5
So

Solche Kleinteile, wo ich genau weiß was ich brauche, habe ich zum Teil auch via Aliexpress gekauft. Da sind die Kosten nicht exorbitant. Bei den Reedschaltern braucht man natürlich noch die Magnete. Welche man nimmt kann dir sicher @Christian_Hofmann beantworten. Der hat das kürzlich mit seinem Pedal durch. Findest du auch hier im Subforum.

Diese Sets (z.B. von Pausch oder Gino) enthalten ja meist nicht nur einen Beutel Kleinteile, sondern eine Anleitung, vorgefertigte Platinen in den richtigen Abständen und eine Elektronik, die du nachher nur an Strom und DIN-Kabel anschließt. Das heißt du bezahlst nicht nur die Summe der Teile, sondern auch das Knowhow. Wenn du letzteres selbst hast, brauchst du nur noch den Sack Teile und etwas Zeit.

Wenn du dir über eine alte Sakralorgel ein Pedal beschaffst, kann es sein, dass es schon midifiziert ist, sprich Reedschalter und eine Diodenmatrix verbaut hat. Hier bräuchtest du dann nur noch Elektronik bzw. einen Controller. Das würde sogar theoretisch auch über die Steuereinheit eines MIDI-Keyboards gehen (du musst nur andere Anschlüsse verlöten) oder du hängst halt einen Arduino dran und programmierst die Abfrage der Tasten selbst, oder mittels einer Vorlage von VPO-Forianern ;-)


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23.04.2024 14:37
#6
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Zitat von Soubasse im Beitrag #5
Welche man nimmt kann dir sicher @Christian_Hofmann beantworten. Der hat das kürzlich mit seinem Pedal durch. Findest du auch hier im Subforum.


Danke für die Blumen, aber echte Beratung dazu können andere hier besser, vor allem technisch versiert. Ich habe einfach auf Gut Glück angefangen. Um die passenden Magnete für die eingesetzten Module zu finden ist im besten Falle vorher genau überlegt. Zu schwach oder zu stark kann in Kombination mit empfindlichen und unempfindlichen Schalter schon zu einem Problem werden. Extrembeispiel: Ein Magnet ist stark genug alle benachbarten Schalter zu schalten, oder zu schwach überhaupt etwas zu bewirken. Ich hatte auch schon billige China-Schrott Ware hier die als Set verkauft wurde. Aber vermutlich war ich eher der dumme, der den Chinesen für ihren Abfall noch Geld bezahlt hat 😅

Auch wenn am Ende 50 Euro mehr bezahlt werden muss für das gesamte Projekt, dann mach das eben. Wegen ein paar Euro auf Gewährleistung und so weiter verzichten ist es meist nicht wert. Vor allem sind die Schalter auch empfindlich und mit der Post in den Containern wird nicht immer sanft umgegangen und dann teilweise Wochen Lieferzeiten.

Dann unterstütze bitte einen sauberen Händler bei uns. Am Ende hat er vermutlich das gleiche Bauteil, aber er übernimmt eben auch Pflichten und ist für seinen Kunden da.

Davon abgesehen ist Microcontroller und so gar nicht so kompliziert.


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23.04.2024 15:20 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2024 15:20)
#7
el

MidiPedal aus altem keyboard

die Idee ist sicher nicht ganz neu und tatsächlich recht einfach möglich...
bevor ich mir (2021 endlich) eine Digital Orgel "für zuhause" gekauft habe, hatte ich das alte 30er radial Pedal unserer 60er Jahre Ahlborn Orgel
nach dieser Methode midifiziert
Vorteil: ich musste keine Schalter anbringen, sondern nur die vorhandenen einzelnen Kabel des Pedals mit der Platine des "geschlachteten" keyboards verbinden
hat einwandfrei funktioniert

das Pedal habe ich dann so "verbastelt" verschenkt

allerdings überlege ich gerade
das Pedal unserer kleinen pneumatischen Kirchenorgel zu midifizieren, da das Instrument doch so nur recht eingeschränkt zu nutzen ist
wobei ich da dann sicherlich auf einen "fertigen" Bausatz zurückgreifen würde ;-)


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23.04.2024 18:16
#8
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@ elias.orgel
Das ist ja toll, dass sich das anscheinend schon bewährt hat. Dann könnte man das ja tatsächlich auch anderen empfehlen als sehr günstige und einfache Methode. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, war das damals bei dir ohne Anbau von Schaltern? Dann wäre die Midifizierung ja noch einfacher. Aber das klappt ja nicht bei Pedalen, die noch nie was von Midi gehört haben. Bei mir war das mit den Schaltern auch ein wesentlicher Teil des Projekts.

Respekt, falls du dir das mit dem Midifizieren einer echten Pfeifenorgel vornimmst.

Ich müsste da erstmal meine Versicherung kontaktieren, ob die im Schadensfall auch Unfälle mit Kirchenorgeln abdeckt.

Aber im Ernst: Wenn dir die Kirchenorgel nicht gehört, würde ich das Midifizieren so minimalinvasiv wie möglich machen. Vielleicht dann doch wieder wie in meinem Beispiel mit einer Art von mechanischen Schaltern? Die könnte man als einzelne Leiste vielleicht nur unter das Pedal stellen, ohne in die Hardware des originalen Pedals einzugreifen.
Ist nur so eine Idee.

Das stimmige Intonieren einer Hybridorgel für den Kirchenraum wäre dann ein anderes Thema. Evtl. von unten aus dem Kirchenraum mit Bluetooth MIDI ?


@ Christian_Hofmann
Ja, genau aus deinen Gründen hatte ich mich auch für meinen gewählten Weg entschieden, so als programmiertechnischer Analphabet ohne große Elektronik Kenntnisse.

@ Soubasse
Ich werd mir am Wochenende mal deinen Link zum Tutorial ansehen. Aber ich glaube das braucht Zeit. Ich glaub dann tauchen schon noch einige Fragen auf. Das wäre bestimmt klasse wenn das mit Arduino klappt. Auch als DAW Controller und andere Orgelsachen.


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23.04.2024 20:54
#9
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Zitat von Jericho-Posaune 64 im Beitrag #8
Das stimmige Intonieren einer Hybridorgel für den Kirchenraum wäre dann ein anderes Thema. Evtl. von unten aus dem Kirchenraum mit Bluetooth MIDI ?

Das ist in der Tat nicht für den Laien möglich. Es gibt zwei Wege, entweder muss sich die Orgel dem digitalen Teil angleichen, oder umgekehrt. Man müsste also ständig jede Pfeife messen und dann die digitale Pfeife danach ausrichten. Alternativ wird der physikalischen Pfeife eine Vorrichtung hinzugefügt, welche diese dann immer automatisch stimmt... Beides technisch hochkomplex und vor allem teuer


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23.04.2024 23:13
#10
So

Zitat von elias.orgel im Beitrag #7
MidiPedal aus altem keyboard

Ach witzig, das warst du. Als ich vor anderthalb Jahren mit den Recherchen über Midifizierung begonnen habe, bin ich auch auf diesen Bericht gestoßen und fand das einen ganz interessanten Ansatz. Da ich jedoch nicht nur ein Pedal, sondern eine ganze Analogorgel midifizieren musste, hatte ich einen anderen Ansatz gewählt.


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24.04.2024 14:16
#11
el

Zitat von Soubasse im Beitrag #10
MidiPedal aus altem keyboard
Ach witzig, das warst du...


??? Be-3 (Thorsten ad Musiker Board) ???
bin ich definitiv nicht, oder habe ich Dich missverstanden?


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24.04.2024 15:04
#12
So

Dann habe ich dich missverstanden. Dachte weil du den link gepostet hast, dass du das gewesen wärst.


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24.04.2024 16:29
#13
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Ehrlich gesagt habe ich mein erstes Pedal auch so midifiziert. Einfach die Schalter an die Platine gelötet. Es funktionierte auch wunderbar. Jedoch hat es auch einige Nachteile. Zum einen brauchst du die gesamte Keyboard Elektronik, zum anderen zerstört man im Zweifel ein gutes Keyboard, welches noch als Manual genutzt werden könnte. Du hast auch keine Kontrolle über das entprellen und andere Funktionen. Als Notlösung okay. Ich würde es aber nicht favorisieren


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24.04.2024 20:02
#14
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@ Christian_Hofmann

Wie schön! Noch jemand, bei dem das so schon mal geklappt hatte.

Was die Befürchtung der von dir genannten „Nachteile“ angeht, kann ich zumindest nach der Erfahrung meines eigenen geschilderten Midifizierungs-Projektes Entwarnung geben:

Die von mir verwendeten Mikroschalter (Stück 0,90 EUR, NICHT aus China) sind so wertig und zuverlässig, dass es auch keine Probleme und kein Erfordernis eines Entprellens gab. Vielleicht ist das eher ein Problem, wenn man mit der Methode Manuale midifiziert? Das würde ich dann wohl auch nicht mit dieser Methode machen.

Ich kann jedenfalls problemlos auch schnelle Triller im Pedal spielen. Da muss nichts entprellt werden. Oder bin ich da zu naiv dran gegangen und hatte einfach Glück? Aber du bist ja jetzt schon eine weitere Person, die das schon früher so erfolgreich und simpel zum Laufen gebracht hat. Ich vermute, dass das dann doch kein Glück war, sondern eine echte extrem günstige und einfache Alternative (für die von mir angedachte Zielgruppe).

Genau darum ging es mir: Ein zuverlässiges Ergebnis, leicht umzusetzen ohne Programmierkenntnisse und extrem billig. Klar ist das Bastel-Punk, wenn man das mit den teuren Profilösungen vergleicht.

Das Keyboard zu zerstören hat richtig Spaß gemacht. Es war ja nur eine Schweine-Kirmesorgel mit ganz fiesem On-Board-Sound und winzigen Kindertasten ohne Anschlagsdynamik. Die will sich wirklich kein Organist in den Spieltisch einbauen. Und den Kindern tut man auch keinen Gefallen, wenn man glaubt, dass sie mit so einem von Oma geschenkten Spielzeugschrott Klavier oder Orgel lernen können.

Dann ist es doch nachhaltiger, so ein Keyboard nicht zu entsorgen, sondern als neues Gehirn in ein funktionierendes Frankenstein-Pedal einzubauen, dass fast jeder mit einem Lötkolben wiederbeleben kann. Denn wie gesagt: „Es lebt“


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