Healey Willan - Introduction, Passacaglia and Fugue in E flat minor

06.05.2024 10:00
#1
Or

Seit ich als Jugendlicher erst Harry Wilkinson‘s Aufnahme dieses Werkes an der großen Skinner Orgel von Girard College gehört habe und später noch die Version von Ken Cowan an der St.John the divine Aeolian-Skinner dazu kam, habe ich mich in dieses großartige Stück verliebt.
Als ich vor 2 Jahren dann mit Hauptwerk anfing, habe ich beschlossen, dieses Herzensprojekt zu realisieren und es endlich selber zu spielen.
Der Anglo-Kanadier Healey Willan hat, inspiriert von einem gleichlautenden Stück von Max Reger, dieses monumentale Werk in der düster melancholischen Tonart es-Moll geschrieben.
Erst geheimnisvoll, dann mit wild eruptiven Ausbrüchen zeigt sich die Introduktion, nur um dann wieder ins düster wabernde zurückzufallen.
Nach der Vorstellung des Themas, folgen insgesamt 18 Variationen, von düster bis lieblich, von poetisch bis wild, von skurril verspielt bis tragisch, steigert sich das Werk bis es nach einem imposanten Höhepunkt wieder abflaut. Ein zarter choral im pp leitet dann zur abschließenden Fuge über. Nach einem gewaltigen Aufbau der zu einem fast dämonischen Erscheinen des Themas im Pedal führt, leiten Fanfaren die abschließende 19. Variation des Themas ein, welches diese Tour de force zu einem großartigen Finale bringt.

Ich hoffe, Ihr habt beim hören mit dem Stück so viel Freude, wie ich beim üben.
https://www.contrebombarde.com/concerthall/music/59157


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07.05.2024 19:58 (zuletzt bearbeitet: 07.05.2024 20:03)
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#2
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Sehr virtuos und wunderschön gespielt/registriert! Evensong kann sich für diese Orgelpräsentation glücklich schätzen ;-)
Ich finde es auch unglaublich, mit einer rel. trockenen Akustik sowas abzuliefern, wo ein Kenner des Werkes jeden Fehler hören kann.
Respekt, Respekt, Tobias!


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08.05.2024 10:12
#3
Or

Lieber Wolfgang,
Vielen Dank, es freut mich sehr, daß Dir die Aufnahme gefällt :-)
Es war ein ordentliches Stück Arbeit, aber jede Minute (Stunde, Woche,….) hat sich gelohnt, hach, ich liebe dieses Stück!
Auch wenn das Stück deutlich von Reger beeinflusst ist, berührt es mich, anders als viele Werke Regers, die irgendwie nicht so richtig an mich gehen, sehr.
Ich habe es schon auf Hereford und Blackburn einregistriert aber am Ende ist die Northrop einfach das perfekte Instrument für diese Musik. Die andere Version auf CB ist auf Peterborough eingespielt (es gibt auch eine CD Aufnahme dieses Stückes von dort) …auch nicht schlecht!
Aber es braucht schon diesen typisch romantisch symphonischen Klang…und macht regen Gebrauch der solo Tuba, womit die meisten anderen Romantischen Sets (dt./fr.) raus wären.
Nebenbei bin ich deiner Idee gefolgt und habe dann doch ein bisschen IR auf das Set gegeben.
MelbourneTH schien mir gut dafür, da auch ein Konzertsaal, aber größer und mit etwas mehr Akustik.
Hatte auch diverse Kirchen Halls ausprobiert, die passen aber nicht recht zu dem Set. Mein klangliches Ziel war Girard College (die ich vor vielen Jahren mal selber hören/spielen durfte…ein Traum!)


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08.05.2024 20:50 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2024 20:51)
avatar  Montre
#4
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Es mag ein bisschen Reger'sche Farbtönung drin sein, aber tatsächlich ist der Willan doch ganz anders (es sind viele "Überraschungen" enthalten!). Bei so komplexen Werken macht es für mich erst richtig Freude, wenn man das Werk gut kennt. Dann kann man sich auf die klanglichen Feinheiten, Harmonien und die gewählte Registrierung konzentrieren.

Noch ein Tipp für die Verhallung mit IR: Ich habe gute Ergebnisse mit separater Verhallung von Front/Rear errreicht. Das kann ruhig das gleiche IR sein, nur eben mit anderen Parametern. Wenn man für die Abstrahlung mit Boxen optimiert, dann sollte man auch versuchen, die Perspektiven mit fein abgestimmter Lautstärke zu überblenden, um ein möglichst homogenes Klangergebnis zu bekommen (Stichwort Panning - den Ton/die Pfeife in eine weitere Perspektive „schwenken“, Anleitung V1.23 Seite 86).


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08.05.2024 23:31
#5
Ch

Leider kenne ich Dich ja nicht persönlich, was unter Umständen einer Änderung bedarf. Ich finde, man merkt hier sehr gut, wenn ein Musiker ein Werk liebt, sich darin vertieft und nach langer Zeit das Instrument gefunden hat, auf dem er seine Vorstellung umsetzen kann. Dieser Segen ist uns Organeuren und Organeusen inzwischen dank Hauptwerk und der sehr guten Produzenten gegeben.
Ich hatte das Stück neulich noch in einer "echten" Aufnahme gehört auch an einer angelsächsischen, symphonischen Orgel. Leider habe ich nur die Hälfte verstanden, obwohl ich den Notentext mitgelesen habe.
Das ist hier anders: man versteht jedes Detail und man hört deutlich, dass Du genau damit arbeitest. So muss es sein, nach meiner eigenen Ansicht. Fummelaufnahmen haben wir inzwischen genug, allenthalben, das hier ist jetzt eine der ernst zu nehmenden Äußerungen zu dem Stück. Ich gratuliere von Herzen zu dieser Leistung und bedanke mich für die Freude, es in Deiner Interpretation gehört zu haben. Ganz famos, ohne jeden Zweifel.


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09.05.2024 00:02 (zuletzt bearbeitet: 09.05.2024 00:05)
avatar  Montre
#6
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Ich kann es auch nur bestätigen. Es ist grandios gespielt.

Zitat von Christoph im Beitrag #5
Leider kenne ich Dich ja nicht persönlich, was unter Umständen einer Änderung bedarf.

Es wird Zeit für ein Forentreffen :-)


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09.05.2024 01:20
#7
Ch

Zitat von Christoph im Beitrag #5
Leider kenne ich Dich ja nicht persönlich, was unter Umständen einer Änderung bedarf.

Es wird Zeit für ein Forentreffen :-)[/quote]

Genau, das war schon vor ein paar Wochen meine Idee; man könnte das bei uns hier machen. Der Spieltisch lohnt die Besichtigung und das Ausprobieren, die Installation sowieso; und ich habe etliche Samplesets. Und direkt vor der Tür kann man grillen. ;-) Ist nur so eine Idee...


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09.05.2024 10:56
#8
Or

Lieber Christoph, lieber Wolfgang und alle anderen, die sich die Zeit genommen haben, meine Aufnahme anzuhören.

Vielen Dank für die lieben Worte, sie machen mich wirklich sehr glücklich.
Wir alle stecken als Musiker viel Leidenschaft und Herzblut in das, was wir tun. Umso schöner und beglückender ist es, wenn die Zuhörer diese Liebe zur Musik und zum Werk des Komponisten in der Interpretation fühlen.

Das gegenseitige Kennenlernen finde ich eine sehr schöne Idee…Ich vermute, daß wir alle recht gut verteilt sind über die Landkarte , aber vielleicht kriegen wir das mal hin 👍🏻


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09.05.2024 12:03
#9
Ch

Solche Unterfangen muss man konkret angehen und planen. Mit "irgendwann" findet es erfahrungsgemäß nie statt. Ich wäre dafür, das in Angriff zu nehmen. @Wolfgang: Vielleicht machen wir dazu einen Extra-Fred auf...


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