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Rieger / 2009 / Regensburg / DE
Schreibt er auch im US-Forum:
Bild entfernt (keine Rechte)
Nur auf seiner Seite:
Bild entfernt (keine Rechte)
Der Hersteller schreibt übrigens über sich, dass er zwischen 16- und 24 Bit keinen Unterschied hört, also unbedingt vor dem Kauf testen...
(Quelle: http://forum.hauptwerk.com/viewtopic.php...=21104&p=157534, Beitrag Dec 01, 2023 9:09 am)
Also ich war gestern Abend mit dem Test des Sets relativ schnell durch. Ich bin momentan damit beschäftigt, meine private Homepage neu zu gestalten (www.christophkeller.org). Dort gibt es auch eine Hauptwerkabteilung samt Blog. Ich werde dort sehr bald einen Testbericht zu diesem Sampleset veröffentlichen. Bis dahin nehme ich es mir noch etwas vor, auch wenn es mir schwer fällt.
Nur als Vorschlag: Einen eigenen Blog könntest du hier auch haben. Momentan nutzen nur ich und Brassmann die Möglichkeit, eine eigenen Blog zu unterhalten.
Im Unterschied zu normalen Beiträgen bietet sich für den Blog-Nutzer die Möglichkeit, den Blog oder Teile davon jederzeit löschen zu können.
Danke für den Vorschlag, aber die Homepage wird verschiedene Blogs aus verschiedenen Bereichen beinhalten, wobei die teilweise eine beträchtliche Reichweite haben werden, da sie die Fortführung einer meiner vorangehenden Webpräsenzen (über 100.000 Leser weltweit) sind. Dabei geht es mir vor allem um definitive Unabhängigkeit. Ich hätte in einem Forum auch nicht die Gestaltungsmöglichkeiten mit Fotos etc. worauf ich großen Wert lege.
@Christoph Mich würde eine Art Fazit der Regensburger Orgel interessieren. Wäre schön, wenn Du das hier teilen könntest. Vielleicht hast Du auch schon die Rieger in St. Lambertus angespielt.
VG
Olaf
Nun dann will ich mal als erster aus der Deckung und meine Testergebnisse kund tun.
Ich habe heute Nachmittag einiges ausprobieren können und bin sehr geteilter Meinung. Die eigenen Höreindrücke von zu Hause sind doch immer ganz anders als wenn man sich eine Demo anhört.
Man kann das Ergebnis in zwei Teile teilen. Wenig Register sehr gut, je mehr Register desto weniger kann man mit dem Klang was anfangen.
Hier zu gibt es mehrere Theorien, am meisten wird hier am Sethersteller dann herumgenörgelt.
Ich muss sagen, dass ich von der Klarheit der einzelnen Register mehr als positiv überrascht war, ich würde mal behaupten um einiges besser als bei Alessandria, nur als Vergleich.
Wenn ich ein Stück mit wenigen Registern spiele würde ich diese Orgel sofort kaufen. Keine meiner Sets hat so eine tolle Klangklarheit. Hier trägt sogar die tolle Akustik des Doms sehr positiv dazu bei. Also kann es an der Aufnahmetechnik mal nicht liegen.
Das Problem fängt mit der Summierung der Register an. Hier stimmen die genannten Äußerungen von anderen Usern, wie Badewannenakustik usw. überein. Ich glaube, dass das Hörproblem in der Größe des Raumes liegt. Wenn man sich jetzt vorstellt man sitzt im Regensburger Dom und hört sich eine schnelle und laute Musik im Original an, egal welche, dann kommt auch sehr viel Klangbrei dabei heraus nur man nimmt es eben nicht so wahr, wie zu Hause aus den Boxen bzw. Kopfhörern. Der große Raum gibt akustisch dem Hörer in der Kirche mehr zeit um den Klang zu verarbeiten. Im Wohnzimmer funktioniert das eben nicht. Ich bin überzeugt, dass es kein Hersteller besser hinbekommen wird. Man wird hier ohne Kompromisse nicht herumkommen. IA z. B. verkauft ihre Sets mit sehr wenig Hall egal wie groß die Kirche ist. Wahrscheinlich wird hier der Klang nachbearbeitet. Das Resultat ist auch nicht immer das Wahre, wenn man die ganze Kritik der Käufer liest.
Fazit:
- meiner Meinung nach hat der Hersteller hier super gearbeitet.
- dieses Set ist etwas für spezielle Liebhaber, die die Orgel kennen und irgendeine Beziehung dazu haben
- wer nur ruhige und langsame Stücke spielen will kann sich daran mehr als erfreuen, würde persönlich dieses Set an erster Stelle verwenden
- wer auch laute und schnelle Stücke mit mehreren Registern spielen will, ist dieses Set definitiv unbrauchbar (ich möchte aber hier nochmals betonen, dass es sicher nicht an der Aufnahmetechnik liegt)
LG Snah
Danke für deine Einschätzung. Das was ich von Anfang an bemängelt habe ist, dass das Set nur zwei Perspektiven hat. Hätte man bei 6 Kanälen in Nahdistanz Mikros mit Nierencharakteristik verwendet (die den Raumklang nicht aufnehmen), dann könnte man die Rears zurückdrehen und hätte dann die Möglichkeit, Hallbrei mit Leichtigkeit zu vermeiden. Stattdessen hat er wahrscheinlich vorne wie hinten ORTF-Mikros verwendet, die den Raumklang einfangen. So hat er sich selbst ein Bein gestellt. Für diese Einschränkung sind 700 EUR und die späteren 850 EUR nicht der adäquate Gegenwert.
Kannst Du mal ein Klangbeispiel Regensburg / Alessandria erstellen, wenn es nicht zu viel Aufwand ist? Nur ein paar Akkorde, um den beschriebenen Unterschied der Klang-Klarheit zu demonstrieren. Das ist für mich nur schwer vorstellbar und ich kann aus Platzgründen das Set nicht testen (sehr schade!). Ggf- auch nur ein paar Akkorde der Regensburg - die kann ich ja mit der Alessandria nachspielen/vergleichen.
Kannst mir ja das Midi-File dazu geben.
Ich stimme hier mit Wolfgang überein, die Mikrofonierung vorne war nicht dazu geeignet, die Orgel einzufangen. Ich höre auch keinen charakterlichen Unterschied zwischen den Front und Rear-Kanälen. Die Rear-Kanäle sind nutzlos, da vorne schon derartig viel Raum ist, dass eine klangliche Differenzierung nicht möglich ist. Laut dessen, was ich mitbekommen habe, ging es dem Produzenten wohl schon um seine eigenen klanglichen Prämissen. Sehe ich als etwas problematisch an, weil mich die Prämissen des Produzenten nicht interessieren, wenn ich sein Produkt benutze; da will ich die Orgel erleben, wie sie ist und nicht gefärbt nach den Befindlichkeiten des Produzenten.
Es kommt hinzu, dass mit Eigengeschmack seitens des Produzenten ein Denoising (Izotope) eingesetzt wurde, wobei vielleicht das eine oder andere schief gegangen ist, deshalb mischen sich die Register nicht. Ich habe auch genug Rieger-Orgeln in meinem Leben gespielt, um sagen zu können, dass der typische RIeger-Klang hier nicht vorliegt, weder in Kombinationen (vgl. mehrere 8-Füsse im Hauptwerk) noch in typischen Registrierungen über mehrere Werke.
Es stimmt, wenn man einzelne Register spielt, geht es noch. Aber schon eine typische Registrierung für die Tuba, die eher als Tuba Marginalis klingt, funktioniert schon nicht mehr. Überhaupt stimmen die Lautstärkeverhältnisse in dem Set überhaupt nicht. Es kann ja nicht sein, dass eine Tuba oder Chamaden eine ähnliche Energie wie die Hauptwerkszungen haben, bzw. man die im Gesamtklang kaum wahrnimmt, geschweige denn, differenzieren kann. An der Stelle muss sich solch ein Sample-Set schon mit den Platzhirschen messen lassen können. Dort hat man auch einen Riesenhall, aber ein absolut völlig klares Klangbild. Das ist zumindest für mich ein wichtiges Kriterium. Angenommen, ich würde eine CD hören, auf der diese Orgel so klingt, würde ich den Ton-Ing. mal anrufen ;-)
Ich denke außerdem, dass so hoch, wie das Instrument abstrahlt und eben diese indirekte Akustik drum herum ist, weder eine CD- noch eine Sample-Aufnahme ohne tiefergehende Erfahrung und entsprechendes Equipment möglich ist.
Aber das wären alles Punkte, die man noch ertragen könnte, mit viel gutem Willen. Was aber gar nicht geht, ist, dass bei den meisten Tönen fast aller Register die Release-Samples nicht adäquat ansetzen. Man hört eine Pegelschwankung wenn man die Tasten loslässt, teilweise sogar im Klangverlauf der Samples. Das ist beim Cornett im Solo so stark, dass ich kein ganzes Stück damit spielen konnte. Dazu kommt eine Ansprache bei mehreren Registern, die mir klar artifziell anmutet, könnte ein Effekt von Izotope sein. Ich würde so etwas nicht anbieten wollen, so spricht keine Orgel dieser Welt an, nicht einmal eine Theaterorgel. (Das ist bei Grabowskis Rieger-Set übrigens ganz ähnlich. Diese Sache finde ich durchaus seltsam; zumal ich das bisher nur bei diesen beiden Rieger-Sets und der Blackburn hatte). Beides, Ansprache wie Absprache erinnert mich an das Klangverhalten in den ersten Versionen von Hauptwerk, das Problem bestand dort bis einschl. V3, ab V4 war es dann endlich behoben. Ich hatte diesbezüglich damals sehr starken Austausch mit Martin Dyde.
Wenn ich ein paar leise Registrierungen mit tollen Registern in einem riesigen Hall brauche, kann ich mir ein gutes Sampleset nehmen, die Releases abschneiden und das Set mit einem ähnlichen Raum versehen, dazu gibt es an Impulsantworten ja genug am Markt.
Wenn ich allerdings ein Set kaufe, will ich eine originalgetreue Abbildung der jeweiligen Orgel. Wenn das, was ich in dem Sampleset an Intonation, Lautstärke- und Klangverhältnissen höre, tatsächlich diese Orgel repräsentieren sollte, dann hätte Rieger vermutlich inzwischen seinen Laden geschlossen, denn so etwas kann man sich mit so einem Namen nicht leisten.
Hinzu kommt am Ende noch das Auftreten des Produzenten im US-Forum, in dem er meint, wer Dorfkirchenorgeln wollte, könnte sich ja woanders bedienen und im Grunde die Kundschaft angeht, auch mit irgendwelchen Ausführungen zu billigen Interfaces etc., was sein Thema nicht sein sollte. Wenn man mit einem Equipment prahlt, sollte man auch darlegen, wie man es eingestezt hat. Ich habe jetzt bald 30 Jahre Erfahrung in der Tontechnik und ich weiß, welche Arbeit und Erfahrung - und insbesondere personelle Akribie - nötig ist, um ein fantastisches Sampelset zu produzieren. Ich habe langsam das Gefühl, die Produkte stehen im Vordergrund, nicht die Instrumente und deren Persönlichkeit; und dann der Wille, möglichst schnell dicke Arme zu machen. Wenn dann jemand Kritik übt, wird er nebenbei überrollt. Kann jeder so handhaben, wie er mag.
Ich komme aber gerade aus einer Branche, wo es üblich war, die Kunden anzugehen, danke, brauch ich nicht mehr. Wenn das Produkt toll wäre, würde ich drüber hinwegsehen, aber das ist hier nicht gegeben.
Das Sample-Set der Regensburger Domorgel ist für mich persönlich absolut unbrauchbar, ich würde es selbst im Ramschausverkauf für 20€ nicht kaufen. Es macht mir keine Freude, es klingt unnatürlich und es hört sich nach zu vielen "Fachkenntnissen" in der Theorie an. Wem all das nicht auffällt, dem kann es aber bei der Illussion eine Riesenorgel zu spielen, vielleicht irgendeinen Dienst leisten. Aber für diese Anlässe gibt es richtig gute Smaplesets, die zudem auch noch deutlich weniger finanziellen Aufwand erfordern. Und nebenbei bemerkt: aus der Auswahl Forestpipes-Grabowski-Scots an Rieger-Orgeln, finde ich persönlich die von IA am authentischsten. Das Set klingt wirklich nach Rieger und bringt die Persönlichkeit des Instruments sehr gut rüber. Bißchen ausgleichen muss man dort zwar auch, aber das Set an sich bringt alles mit, um die Orgel entweder im Wohnzimmer, dort wo sie steht oder etwa in einer Kathedral-Akustik zu hören. Und das für 90€? Da müssen sich die andern warm anziehen...
Zitat von Christoph im Beitrag #24
Hinzu kommt am Ende noch das Auftreten des Produzenten im US-Forum, in dem er meint, wer Dorfkirchenorgeln wollte, könnte sich ja woanders bedienen und im Grunde die Kundschaft angeht
Ich werde sie in dem Glauben lassen, dass mehr als 16 Bit nichts bringt (sie wollen nichts anderes hören). Er gibt ja selbst zu, dass dann ein etwas höheres Grundrauschen existiert, dass er aber auch mit einer seltsamen Begründung wegbügelt. Selbst Sonus Paradisi sagt, das durch Repitching Aliasing-Effekte entstehen, weshalb man mindestens 20 Bit verwenden sollte.
Jetzt hat ja auch noch einer geschrieben, dass man selten Unterschiede zwischen billigen und teueren Interfaces hört. Was will man da noch sagen? Das sind Leute, die von Ihrer eigenen Wahrnehmung auf die Allgemeinheit schließen. Wenn man kein geschultes Ohr hat, hört man eben nicht, worum es geht; genauso, wie man keine Single Malts unterscheiden kann, wenn man immer nur Pepsi mit Sucralose trinkt. Aber das ist ja heutzutage Usus, das, was ich meine, gilt für alle und meine Meinung bildet Tatsachen. Ich halte mich da raus, solche Diskussionen habe ich lange genug geführt, für so etwas habe ich einfach keine Zeit mehr.
Ein "geschultes Ohr" - für mich würde ich sagen, ein trainiertes Ohr. Durch jahrelange Hörerfahrungen (jetzt ca. 14 Jahre Hauptwerk) achtet man auf bestimmte Qualitätsmerkmale, auf die ein Einsteiger nicht achtet und dadurch ggf. überhört. Dazu gehören u.a. saubere Hallfahnen, die nicht abgeschnitten klingen, z.B. durch ungünstiges Timing (kurze Hallfahne abgespielt, wo eine Portato-Hallfahne besser klingen würde). Manche Leute erstellen Aufnahmen, wo man hört, dass die Hallfahnen aufgrund einer begrenzten Polyphonie von HW gekürzt werden. Solche Dinge fallen einem dann schnell auf.
Sollte sich jemand das Set zugelegt haben, dann würde ich ein Experiment wagen und aus dem 4-Kanal-Set ein 6-Kanal-Set machen. Wie geht das?
Mit den zwei vorhandenen Perspektiven hat man bereits genug Akustik, es fehlt aber noch eine Nah-Perspektive. Dazu routet man die Front-Kanäle auf eine zweite, neu einzurichtende Perspektive, bei der man die Releases bspw. bei 120 ms kürzt. Dadurch ist eine ein erheblich bessere Klanglichkeit zu erwarten.
Dann kann man die Balance zwischen der neuen "Direkt-Perspektive" und der vorhandenen Front-Perspektive nach eigenen Vorlieben regeln und hat damit ggf. ein Resultat, was noch besser gefällt, als das Original. Wenn das Jemand machen möchte, aber sich das nicht zutraut ("ich will meine Konfiguration nicht 'kaputt' machen), den unterstütze ich gerne bei diesem Vorhaben. Man kann einen anderen unbenutzten Mixer-Preset dazu verwenden, dann bleibt die bisherige Konfiguration unberührt und vollständig erhalten.
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