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Klangabstrahlung - Boxen
Von Genelec hatte ich damals nur die kleinsten ausprobieren können, aber die waren für meine Ohren nicht als Monitore auf der Orgel geeignet (ich war etwas enttäuscht vom Klang).
Der Sub ist der Hammer, aber auch der Platzbedarf. Genelecs habe ich ein paar Riesenteile gesehen, aber das K.O. waren die Dimensionen. Die habe ich erst gar nicht probegehört, weil ich den Platz dafür nicht habe.
Neumänner sind mir noch nicht begegnet, hätte ich aber auch mal gerne gehört. Wenn man kein Problem damit hat, die Boxen bei Thomann zu kaufen und dann zurückzuschicken, dann kann man diesen Weg gehen.
Passive KEF hatte ich in Wilhelmshaven zur Probe gehört, die waren nicht schlecht, aber es hatte bei mir nicht "gefunkt". Es fehlte auch ein direkter Vergleich mit anderen Boxen. Ebenfalls hat es bei Adam, KrK und noch ein paar Andere nicht gefunkt. Also alles was Andere so haben und für gut befinden, war für meine Ohren nicht überzeugend genug. Aber das ist die Sache meiner Ohren, Deinen Gehörgänge hören was anderes als die meinen.
Auch wenn ich nur KH-Spieler bin. Genelec begegnet mir in der Wahrnehmung jedoch häufig, sprich nicht wenige scheinen sie zu benutzen. Das muss jedoch kein Qualitätskriterium sein, kann auch am Preis liegen.
@Snah
Bei Lautsprechern ist immer Hören das wichtigste. Das heißt entweder Musik zu den Lautsprechern tragen, also mit einem Stick in einen entsprechenden Laden gehen. Oder Lautsprecher zur Musik tragen, also daheim probehören. Kennst du Hauptwerker persönlich, bei denen du mal probespielen und -hören kannst? Ist ein Hauptwerk-Laden in deiner Nähe wo ggf. selbiges geht?
Bin ja mit meinen KRK vom Klang her voll zufrieden, nur dieses Grundrauschen stört mich. Wenn Geräusche von der Orgel kommen (Gebläse, Traktur...) ist das was ganz anderes und passt zur Orgel. Abacus hätte mir schon angeboten ein paar C-Box 4 zum Probehören zuzusenden. Zum direkten Vergleichen wären halt noch ein anderes Boxenpaar von Vorteil.
Zitat von Snah im Beitrag #50
Bin ja mit meinen KRK vom Klang her voll zufrieden, nur dieses Grundrauschen stört mich. Wenn Geräusche von der Orgel kommen (Gebläse, Traktur...) ist das was ganz anderes und passt zur Orgel. Abacus hätte mir schon angeboten ein paar C-Box 4 zum Probehören zuzusenden. Zum direkten Vergleichen wären halt noch ein anderes Boxenpaar von Vorteil.
Hi Snah,
Das Grundrauschen hab ich bei meinen Krk 10 G4 auch, wenn ich die Lautstärke an den LS höher als 0db einstelle.
Hast du schon versucht auf dB 00 tu stellen? Soundkarte auf volle Lautstärke ist wichtig. In Hauptwerk kannst du bei jedem Kanal die Lautstärke regeln. Wenn’s zu Leise ist einfach in General Setting - Audio Mixer der/die Kanal lauter stellen.
In HW aber vorsichtig, sonst knackt es bei lauten Registrierungen. Es sei denn, man spielt eine bestimmte Orgel niemals so. Also ich würde in der Kette in HW anfangen und dort das lauteste knackfreie einstellen. Dann Soundkarte auf Max, anschließend Lautsprecher so laut wie nötig.
Hallo liebe Freunde des guten (Orgel-)Tons,
wie in meiner Forumsvorstellung kurz angesprochen, möchte ich nun endlich Mal mein DYI-Projekt vorstellen. Leider lässt sich das nicht so wirklich in kurze Worte fassen, ich hoffe dass mein Text weder Forum noch eure Aufmerksam sprengen :-) Ich versuche noch ein paar Fotos und Auflistung mit anzuhängen, die so nebenbei ohne Anspruch, mit dem Handy entstanden sind.
Nach ersten Erfahrungen (scheppern und kaputten Hochtönern meiner bereits vorhandenen Stereoanlage), war auch ich auf der Suche nach der „perfekten“ Orgel-Abstrahlung für mein rel. großes Wohnzimmer. Endlich auch eine Großorgel authentisch wiedergeben können – auch mal für Wohnzimmerkonzerte. Dabei Standen mir gute Freunde und Kollegen zur Seite, vor allem ein alter Freund aus Kinderzeiten, heute Elektroingenieur, sehr guter Akustiker, mit viel Erfahrung im Boxenbau, quasi ein High-End-Nerd. Die Anforderungen waren hoch, aber das Budget begrenzt da es nur ein Hobby ist:
Auch 32-Fuß-Register (bis 16Hz tief) sollen präzise, locker, leicht, ohne Nebengeräusche wie scheppern oder Luftgeräusche in meinem rel. großen Wohnzimmer wiedergegeben werden können. Dazu bedarf es am besten einer möglichst große Membranfläche, möglicherweise ohne Bassreflex-Kanal, wegen den Luftgeräuschen. Da der Leistungsbedarf im Quadrat mit der Tiefe der Frequenz steigt, sollte auch ausreichend Leistung vorhanden sein. Also wie im Original, ein 32-Füßer ist nicht umsonst so riesig... Selbstverständlich ohne Dröhner oder Basslöcher. Auf dem Markt gibt es dazu nicht sehr viel. Und wenn, völlig überteuert. Denn kein Mensch (außer wir virtuelle Orgelspieler) benötigt ein System, das bis 16Hz runter geht...
Der Klang soll homogen, neutral/warm, ermüdungsfrei und möglichst räumlich bis diffus (auch nur in Stereo) wiedergegeben werden. Hierzu eignet sich am besten ein Rundstrahlsystem mit einem hochwertigen Breitbandlautsprecher, mit einem DSP abgestimmt.
Herausgekommen ist:
Aktiv-Subwoofer mit 250 Liter Volumen (!), also eine Mörderkiste mit einem 21“ Celestion Speaker. incl. Bassreflexkanal, war ursprünglich auch zum verschließen gedacht, wurde aber dann doch nicht benötigt, da der Kanal so einen großen Querschnitt hat, dass keine Luftgeräusche zustande kommen. Befeuert mit einer Hype Einbau-Endstufe mit 1000W. Ich dachte zuerst, dass das ja voll übertrieben ist...ist es nicht wirklich, es ist zwar noch viel Reserve da, aber er hat dennoch ganz schön zu tun. Durch die große Membranfläche, saubere Abstimmung mit dem integrierten DSP, und nur ca. 60% „Auslastung“, kommen die Tiefen sehr präzise, trocken, sauber. Wenn ich zufällig beim Spielen die Resonanzfrequenz des Notenpults erwische, wird dieses so stark angeregt, dass es schon schwierig wird, die Noten noch lesen zu können :-)
2 Rundstrahler, mit je einem Edel-Breitbänder Tang Band W8-2145, der nach oben strahlt, der Schall wird dann durch einen Kegel 90° umgelenkt und 360° ausgestrahlt. Somit entsteht ein sehr räumlicher bis diffuser Klangeindruck. Es ist egal, wo im Raum man sich befindet, es klingt immer wie in der Kirche und immer ausgewogen und unangestrengt. Als Endstufe, wurde die meiner 20 Jahren alten Viscount-Orgel benutzt, die zwar schwach, aber für gut und mit wenig rauschen befundet wurde. Da diese Breitbänder einen sehr hohen Wirkungsgrad haben, reichen schon wenige Watt Endstufenleistung aus.
Die ganze Konstruktion sieht folgendermaßen aus, von unten nach oben: Sockel mit Speakon-Buchsen aus Holz, lackiert, im „Barockstil“, Säule aus einem 250er KG-Rohr, mit Marmor-Imitat-Klebefolie beklebt, Lautprecheraufnahme/Ring aus 3D-Druck, Halter/filigrane Ärmchen für den Kegel aus Glasfaser- 3D-Druck, Kegel aus standard-3D-Druck. Alles natürlich geschliffen, gefüllert, lackiert, weil 3D-Druck hat ja eine schlechte Oberfläche. Das war sehr viel Arbeit. Alles ist nur mit Stahlstiften zusammengesteckt, so dass man keine Schrauben sieht. Es hat sogar noch für eine LED-Beleuchtung an der Oberseite gereicht, damit auch der Bleikristallengel drauf zur Geltung kommt :-) Das alles ist optisch also einer Säule in den Barock-Kirchen ähnlich. Ein Laie sieht gar nicht, dass da der Ton raus kommt. Man hört auch nicht wirklich, wo der Ton her kommt.
Alles zusammen wurde fast einen Tag lang (!) mit Messmikrofon, Software, DSP eingemessen! Besonders herausfordernd waren die tiefen Frequenzen unter 50Hz. Hier tummelten sich viele und vor allem kräftige Raummoden, also Basslöcher, Basspeaks. Ohne die langwierige, professionelle Abstimmung hätte ich wirklich heftige Dröhner und Löcher, eine reine Katastrophe! Auch jetzt ist es immer noch nicht perfekt, aber doch so gut, dass man locker drüber weg sehen bzw. hören kann. Akustische Frequenzauslöschungen kann man eben nicht wirklich elektronisch glattbügeln, da müssen Kompromisse gemacht werden. Hier kam zu gute, dass der Subwoofer viel Leistungsreserve hat.
Das Gesamtergebnis ist überragend! Selbst die kostenlose Friesach, bekanntlich nur in Stereo aufgenommen, klingt plötzlich unglaublich wuchtig, kräftig, sauber und klar, und so räumlich, dass Besucher immer die vermeintlich vielen installierten Lautsprecher suchen. :-) Ein Mehrkanalsystem ist eigentlich gar nicht mehr so wichtig. Die 32“ Register, kann man nun – zumindest bei ein paar Tönen – spüren. Egal ob auf der Couch oder der Orgelbank! Im Vergleich zu den Anfängen mit der - sicherlich nicht schlechten Stereoanlage – eine sehr deutliche Verbesserung. Die viele Arbeit hat sich gelohnt. Interessant war auch, dass der Umstieg von GrandOrgue auf Hauptwerk 8 auch nochmals mehr Klarheit rein brachte bei der Friesach.
Nichtsdestotrotz konnte ich nicht widerstehen, die neue Düsseldorf vom Piotr Grabowski zu kaufen. Die Versuchung war einfach zu groß. Endlich mehrkanalig, incl. einer Chororgel, unglaublich viele Möglichkeiten - auch meine Stereoanlage als „Rückkanal“ mit rein zu konfigurieren.
Ergebnis:
Wie zu erwarten ist diese Orgel und dieses Sampelset nochmal eine ganz andere Nummer im Vergleich zu kostenlosen Sampelsets. Anfangs – mangels Kenntnis des Hauptwerk Audioroutings – nur auf den Rundstrahlern, also nur Stereo ausgegeben, war zwar schon überwältigend, aber durch den sehr langen Hall, auch etwas matschig. Je nach Zusammenmischung der Kanäle eben. Mehr vordere Kanäle -> mehr Transparenz, aber halt weniger Raumeindruck/Hall; Mehr hintere Kanäle -> Toller räumlicher Klang mit viel Hall, aber halt weniger transparent, mehr „Matsch“. Je nach Registrierung und Literatur natürlich auch.
Später endlich, dank „Montres“ Anleitung, habe ich eine 4-Kanalige Konfiguration geschafft. Auch wenn es noch mehr mit „Zufallstreffer“, als mit Verstand zu tun hat :-). Die Möglichkeiten mit insgesamt 6 Kanälen des Sampelsets sind natürlich auch sehr herausfordernd. Und zusätzlich das Problem, dass meine alte Stereoanlage nicht gut mit den Frequenzen unterhalb 45Hz klar kommt. Gerade in den hinteren Kanälen sind starke Tieftonpeaks (alles unterhalb dem tiefen E) mit aufgenommen, die wohl so tatsächlich in dieser Kirche vorhanden sind.
Ergebnis: Da der Raumeindruck ja schon vorher wegen den Rundstrahlern sehr gut war, ist der Unterschied im ersten Moment nicht mal sooo riesig. Aber durch die Trennung der Kanäle ist nun der gesamte Klang transparenter geworden. Einfach geil: Sehr langer, kräftiger Hall, und trotzdem hört man (fast) jeden Ton, auch in der linken Hand und im Tutti. Und natürlich ist der Raumeindruck auch „präziser“ geworden. Was vorher einfach räumlich-diffus war, ist jetzt präziser abgebildet. Logisch. Nach einem Schlussakkord im Tutti, wird man vom Nachhall geradezu in die „Kirche“ hineingesaugt. Man meint fasst, man kann dem Schall hinterherschauen, wie er hin und her geworfen wird. Selbst die Tiefbässe und das Röhren der Bombarden, werden noch einige Sekunden „hin und her“ geworfen. Da kann einem schon mal der Mund offen stehen bleiben. Selbst Freunde und Bekannte, die nicht musikalisch sind, gar Orgelmusik langweilig finden, sind beeindruckt. Die meisten (wie auch ich selbst), kennen ja so einen Mega Klang einer Großorgel - hier sogar gleich zwei in einer geradezu perfekten Akustik – gar nicht… Da sind doch Welten zu den Dorf- oder Kleinstadt-Kirchen meiner Region hier dazwischen.
Und was natürlich nun besonders reizvoll ist: Das Spiel mit den zwei Orgeln. „Oben“ die „Mächtige, Raumfüllende“, unten vorne die „Zierliche“ (Die aber auch ganz schön loslegen kann, wenn man will)
Jetzt sollte nur noch der Organist wenigstens halb so gut sein wie die Orgel und sein Setup… :-)
Ach ja, hier noch die Kostenaufstellung.
Diese hatten sich zwar ganz schön aufsummiert, aber wenn man bedenkt, was herausgekommen ist (sowas gibt es nicht auf dem Markt, und wenn, dann nur mit starken Kompromissen) und wenn man sieht, was hochwertige Standboxen kosten (schnell mal über 2000€ ohne Sub), ist es ja ein "Schnäpchen". Natürlich darf man die vielen Stunden, die da rein flossen, nicht mit rein rechnen...
Wow, sehr beeindruckend, wie Montre schrieb. Sieht hervorragend aus, über das Basismaterial KG Rohr musste ich sehr schmunzeln. Die Kosten sind wirklich ein Schnäppchen. Die reingeflossene Arbeit ist umfangreich, klar. Aber es ist ja auch Hobby und man macht es gern.
Jetzt verstehe ich auch, wie du das mit der Bildübertragung meinst. Wenn dein HW-Rechner direkt am Spieltisch sitzt, kannst du via HDMI Kabel ja übertragen. Mit OBS kannst du hier verschiedene Szenen definieren, die entweder Kamerabild oder HW-Bildschirm oder beides Bild in Bild übertragen. Man kann per Knopfdruck (oder wohl auch automatisch) durch verschiedene Szenen wechseln. Sprich ein eingeweihter könnte für die Zuhörer immer die passende Ansicht aktivieren, während du spielst.
Ja, gute Klangabstrahlung, die mit Wärme gleichmäßig bis in untere Stockwerke reicht, ist das A und O für unsere VPOs.
Die Organisten/innen möchte ich allerdings, von Ausnahmen wie z.B. Van Doeselar oder Gert van Hoef u.a.abgesehen, die mit dem ganzen Körper artikulieren, und insgesamt einen ganz besonderen künstlerischen Ausdruck vermitteln, nicht sehen.
Das meiste, was in dieser Hinsicht von angestrengten Narzissten (?) verbrochen wird, kommt mir ausgesprochen bemüht lächerlich vor.
Kannst ja wegschauen ;-)
Ich finde, du bist mit deinem Narzissten-Vorwurf ein wenig schnell bei der Hand. Meiner Erfahrung nach geht ein nicht ganz kleiner Teil der Menschen Musik gucken. Man will einfach gern sehen, was sie oder er da macht. Noch dazu kommt das für "Orgel-ferne" Menschen einigermaßen sensationelle Detail, dass man auch mit den Füßen spielt. Dass man das dann bei Heimkonzerten oder einem Video anderen zugänglich macht, finde ich gut. Es öffnet den bislang Orgel-Fernen die Orgelwelt viel stärker, als nur eine Tonaufnahme oder das bloße Live-Zuhören.
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