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HW Test - Fragen über Fragen
#76
Zitat von Brassmann im Beitrag #72
Zum Schluss möchte ich aber noch eine Lanze für Grandorgue brechen. Für Einsteiger ist das eine tolle Software! Sie ist verfügbar, hat niedrige Systemanforderungen, ist kostenlos.
Witzig: Ich habe GrandOrgue bei mir damals überhaupt nicht zum Laufen bringen können, was rückblickend wahrscheinlich daran lag, dass es zu der Zeit keine Version mit ASIO-Support gab. Mit den angebotenen WASAPI, WDM/KS etc. Treiber-APIs ist es mir jedenfalls nicht gelungen überhaupt einen Ton rauszubekommen. Geklappt hat es mit DirectSound aber das ist ja so, als ich ich am einen Ende einer Kathedrale stehe und dort einen pneumatischen Spieltisch bediene, der die Orgel am gegenüberliegenden Ende des Raumes ansteuert. Also vollkommen unbrauchbar.
#77
Zitat von Brassmann im Beitrag #71
Unten in den Screenshots nun die funktionierende Konfiguration.
Die Latenz erscheint für manche vielleicht völlig unannehmbar, für mich ist sie ok. Mit Buffer 1024 wäre das Knistern entscheidend besser, aber die Latenz auch schlechter. Gleichzeitig würde mir bei "Audio Enginge processing quality" eine Einstellung von mehr als "Low" weiterhin das Genick brechen.
Das sind doch vernünftige Einstellungen! Ich habe auf meinem Ryzen damals auch so angefangen - mit Hauptwerk V, das heißt die Optionen für höhere Audioqualität gab's eh noch nicht. Die Latenz ist erstmal auch vollkommen OK.
Du kannst mal beim Spielen LatencyMon laufen lassen und wenn es angefangen hat zu knisten reinschauen, welcher Treiber dort mit der höchsten Latenz angezeigt wird. Möglicherweise hilft ein Update / Downgrade von Netzwerk- oder Grafiktreiber, um dort zu optimieren.
Ich habe gerade einmal nach den Anforderungen von Billerbeck geschaut: Wenn dir eine Konfiguration mit 64 GB RAM ausreicht, würde ich weiterhin empfehlen, nach einem gebrauchten Mac mini 2018 mit Intel Core i7-CPU und möglichst großer SSD Ausschau zu halten. Den RAM kann man selbst mit Standardmodulen auf maximal 64 GB aufrüsten, die SSD ist leider verlötet und lässt sich nur extern erweitern (ich habe eine USB 3-SSD von Crucial dran, Thunderbolt ist absurd teuer). Da viele Mac-Nutzer auf die neue Generation mit Apple-CPUs umsteigen, gibt es die recht gut gebraucht - halt einfach mal auf Kleinanzeigen (jetzt ohne eBay) Ausschau. Ich habe meinen damals für 900 € bekommen. Dafür musst du dir um die ganzen Windows-Audio-Optimierungen keine Gedanken machen. Man braucht halt zusätzlich einen kommerziellen Touchscreen-Treiber, weil MacOS von Haus aus keinen Support für Touchscreens anbietet.
Natürlich kommt die CPU auch an ihre Grenzen. Ich teste gerade das Sampleset der TUP Essen und da landet die CPU wenn es in Richtung Tutti geht auch im roten Bereich und es fängt an zu knistern. Aber wer spielt außer meinem Sohn schon dauerhaft Tutti (Papa, mach alles an!)?
Zitat von Großbordun im Beitrag #76
Witzig: Ich habe GrandOrgue bei mir damals überhaupt nicht zum Laufen bringen können, was rückblickend wahrscheinlich daran lag, dass es zu der Zeit keine Version mit ASIO-Support gab. Mit den angebotenen WASAPI, WDM/KS etc. Treiber-APIs ist es mir jedenfalls nicht gelungen überhaupt einen Ton rauszubekommen
Ich habe das mit WASAPI und RME-Treiber auf GrandOrgue auch nicht knisterfrei hinbekommen. ASIO ist zwingend notwendig, weil die guten Soundkarten einen ASIO-Treiber mitliefern.
#79
Die Latenz sollte bei einer Orgel eh nicht so relevant sein wie z.B bei einem Klavier. Die Orgel (vor allem alte Orgeln) sind ja auch in der Realität nicht die schnellsten Instrumente.
Diesen Punkt vermisse ich eigentlich auch bei der realitätsnahen Simulation. Die Sets sind so aufgebaut, dass nach Tastendruck sofort der Ton beginnt. In der Realität kennt es aber wohl jeder, dass vor allem die Tiefen Töne der großen Register ihre Zeit brauchen bis die Pfeife langsam dazu kommt.
Die Predigerkirche in Erfurt ist ein schönes Beispiel. Einige Pfeifen brauchen dort 1-2 Sekunden nach Tastendruck, bis diese langsam hörbar werden. Im Set ist das nicht enthalten, sondern der Ton sofort aktiv. Aber so viel Realität möchten dann scheinbar viele nicht. Es ist somit aber kein echtes Abbild mehr.
#81
So unwahrscheinlich ist das nicht. Den Aufbau des Ton vermutlich nicht, Aber die Zeit vom drücken der Taste bis zu dem Moment wo der Ton hörbar wird, wird bestimmt gekürzt.
Man könnte nun sogar kritisieren, dass verstimmte Töne korrigiert werden. Viele Orgeln haben ja einzelne Töne die nicht so ganz stimmig sind. Diese sind auch oft bearbeitet, damit es korrekt ist. Kann man gut finden, oder auch nicht. Kommt darauf an ob man ein Instrument so real wie möglich abbilden möchte, oder so ideal wie möglich.
Es gibt ja durchaus Hersteller, die Orgeln so realitätsnahe abbilden wie möglich inkl. allen verstimmten Töne. Da ist das Hauptziel aber eher die Orgel zu archivieren. Auch das kann man gut finden oder auch nicht.
#82
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #79
Diesen Punkt vermisse ich eigentlich auch bei der realitätsnahen Simulation. Die Sets sind so aufgebaut, dass nach Tastendruck sofort der Ton beginnt. In der Realität kennt es aber wohl jeder, dass vor allem die Tiefen Töne der großen Register ihre Zeit brauchen bis die Pfeife langsam dazu kommt.
Bei der OAM Sauer Dortmund gibt es für jedes Werk Einstellungen für die Simulation der Pneumatik. Insbesondere das Schwellwerk muss im Original sehr lahm sein. Wie das bei gekoppeltem Spiel funktioniert, würde mich mal interessieren. Klappert das Schwellwerk dann allen anderen Werken hinterher?
#83
Zitat von Großbordun im Beitrag #82
Klappert das Schwellwerk dann allen anderen Werken hinterher?
Es kann durchaus sein, dass die Steuerung der Orgel das angleicht und das Hauptwerk einfach später auslöst. Aber selbst wenn nicht, dann ist natürlich die Frage, ob es im Raum dem Zuhörer überhaupt auffallen würde. Gerade bei romantischen Orgeln möchte man ja einen Klang haben der sehr verschwimmt und das einsetzen der Töne und abklingen der Töne nicht so exakt zu hören ist. Daher könnte es also sogar dieses Ideal noch unterstützen.
Ich persönlich favorisieren barocke Orgeln, da ich diese klare Abgrenzung der Töne mehr mag, vor allem beim Üben ist das viel besser. Dafür hört man jede Unregelmäßigkeit aber auch sehr viel mehr. Gut, bei einer barocken Orgel ist es dann natürlich auch schlimmer wenn die Töne zu unterschiedlichen Zeitpunkten auslösen.
Es gibt aber auch einige Stücke, die sich digital nicht spielen lassen. Ich weiß jetzt nicht vom wem das Stück ist, wir haben aber Stücke hier, welche voraussetzen, dass Register nicht vollständig gezogen sind, sondern nur so, dass die Töne anspringen, aber aufgrund der zu geringen Windes nicht korrekt klingen... Spannender Effekt, praktisch aber sehr unberechenbar und vor allem nur an rein mechanischen Orgel wenn überhaupt möglich.
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #81
Aber die Zeit vom drücken der Taste bis zu dem Moment wo der Ton hörbar wird, wird bestimmt gekürzt.
Das kann natürlich sein, dass diese Zeitspanne ignoriert wird, dass will ich nicht bestreiten.
Zitat von Großbordun im Beitrag #82
Bei der OAM Sauer Dortmund gibt es für jedes Werk Einstellungen für die Simulation der Pneumatik. Insbesondere das Schwellwerk muss im Original sehr lahm sein.
Das es OAM einstellbar macht, ist natürlich sehr lobenswert! Eine Hauptwerk-Aufnahme von der Sauer/Dortmund war übrigens eines meiner Teststücke bei dem Kauf meiner Nubert-Boxen im Nubert-Studio. Eine wunderbare Einspielung von einer CD, die aus rechtlichen Gründen vom Markt genommen wurde (ein Jammer!).
@Großbordun
Danke für den Hinweis auf den Mac! Hab ich mal recherchiert und wäre mir im Moment aber noch zu teuer. Aber ich behalte den Prozessor mal im Auge. Ab und an findet man den mal als Bündel mit einem Mainboard. Soetwas wäre ja ein guter Grundstock, den man ergänzt um Festplatte und Hauptspeicher direkt im Spieltisch einbauen könnte. Diese Leistungssphäre und max 64GB passen für mich im Moment ziemlich gut.
#86
Zitat von Brassmann im Beitrag #85
Aber ich behalte den Prozessor mal im Auge.
Der ist allerdings aus der achten Generation der Intel-Core-i-Serie und noch dazu ein Mobilprozessor im BGA-Gehäuse. Aktuell ist die 13. Generation.
Von der Gesamtleistung (CPU Mark) her ist er mit meinem Ryzen 5 2600 ungefähr vergleichbar, gegenüber deinem Ryzen 2400G steht er deutlich besser da. Hier mal der Link zum Vergleich der drei CPUs.
Der 8700B ist mobil. Gibt ja aber auch noch andere Varianten (8700, 8700K). Der Nachfolger i7-9700 hat auch keinen ganz schlechten Wert im Benchmark.
Kurzum: für jetzt reicht meine Konfiguration, für die Zukunft schaue ich, dass ich mir irgendwas in der Richtung, vlt auch eher den Nachfolger, besorge und in meine Orgel einbaue.
Falls mal der Wunsch aufkommen sollte, die Alessandria von PG zu spielen, dann fliegt euch die CPU im Tutti nach zwei vollgriffigen Akkorden um die Ohren. So ist es bei mir zur Zeit mit 8xxx CPU Marks bei 48 KHz und nicht hohe Qualität in HW eingestellt. Wenn es nicht so teuer werden soll, dann rate ich zu einer CPU ab 25000 CPU Marks.
#89
Ich kenne es selbst bei Sweelinq mit meinem doch recht kleinen System. Normales Choralspiel funktioniert selbst bei großer Registrierung, wenn ich jedoch an die Stücke von Reger gehe die teilweise Achtstimmig und an einigen Stellen sogar noch mehr haben, dann ist ganz schnell Feierabend. Aber auch bei einem Bekannten der eine Viscount stehen hat kommt man mit so etwas an die Grenzen. Es gibt zwar keine Aussetzer, aber man merkt richtig wie der Hall teilweise verschwindet weil die Töne einfach nicht mehr lange genug gehalten werden können.
Die einzige Chance die ich habe digital die großen Reger Stücke mit großer Registrierung zu spielen ist ironischerweise ein minimalistisches System mit einem Raspberry Pi mit Organnery ( https://organnery.com/ ). Natürlich ist das keine originalgetreue Simulation, aber zum Üben und spielen Zuhause doch sehr geeignet. Ich habe dazu ja eine eigene Orgeldefinition, da man ja jeder Parameter der Klangsynthese bearbeiten kann.
Aber bleiben wir mal fair, mit solchen Stücken habe ich selbst große Orgeln schon in Windnot bekommen. Normal spielt man ja kein Tutti mit 10 Stimmen.
Wer sein System testen will, der kann ja mal die Reger Toccata d-moll op. 59 versuchen :)
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #89
Normal spielt man ja kein Tutti mit 10 Stimmen.
Ich bin kein Virtuose, aber auszugsweise spiele ich gelegentlich mal z.B. die letzten anderthalb Seiten von Regers Choralfantasie "Freu dich sehr o meine Seele", weil es einfach nur Spaß macht. Die ist nämlich genau das - 10 stimmig. Da will ich doch nicht einknicken und sagen müssen, tja, dazu ist mein System zu schwach.
Wenn ich HW verwende, dann sollen die gekauften(!) Orgeln auch im Tutti funktionieren. Alles andere ist frustrierend. Die Alessandria nicht im Tutti spielen zu können, dass ist einfach nur ein Spielverderber im wahrsten Sinne des Wortes.
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